Die Kinder

Allgemeine Tipps zum Umgang mit Kindern
Pannenhilfen für schwierige Kinder
Besonderheiten der verschiedenen Altersgruppen


Allgemeine Tipps zum Umgang mit Kindern

  • Sei möglichst früh am Ort des Kindergottesdienstes und suche das Gespräch mit den Kindern.
  • Sprich Kinder bei ihrem Namen an. Wer den Namen kennt, signalisiert damit Interesse an seinem Gegenüber.
  • Soweit es an dir liegt, sei bemüht, eine vertrauensvolle Beziehung zu den einzelnen Kindern aufzubauen. Das geht aber nur, wenn man sich kennt. Man lernt sich durch Fragen kennen. Stell Fragen, bei denen die Kids die "Experten" sind (z. B. Sport, Schule, ihre Hobbies, ihre Musik, ...). Lass sie über ihre Welt reden.
  • Sei ein guter Zuhörer (das finden Kinder heute leider nur noch selten). Wir müssen mit "großen Ohren" und einem "kleinen Mund" zu den Kids kommen.
  • Sei regelmäßig da! Nur so kann Vertrauen und eine Beziehung wachsen. Die Kinder müssen spüren, dass auf dich Verlass ist. Halte deine Versprechen.
  • Lobe die Kinder. Kindern (und nicht nur ihnen) tut es gut, gelobt zu werden! Natürlich sollst du dabei nicht schleimen. Aber es gibt genügend Gelegenheiten, einem Kind zu sagen, dass etwas gut war.
  • Lass dir die Kinder nicht nur als Besucher der Kinderkirche wichtig sein, sondern entwickle ein ganzheitliches Interesse für sie.
  • Trägt ein Kind ein Problem mit sich herum? (Probleme zu Hause, in der Schule, oder gar mit anderen Kindern in der Kinderkirche). Wird ein Kind z.B. von den anderen immer gehänselt? Überlege dir, ob und wie du dem Kind helfen kannst. Dazu musst du kein Profi sein - eine kleine Hilfe ist besser als keine Hilfe.
  • Sei dir dessen bewusst, dein Verhalten (was du tust, wie du bist) ist eine non-verbale (ohne Worte) Botschaft für die Kids: was du tust (bist), spricht lauter als das, was du sagst!
  • Sei authentisch! Sei du selbst, sei natürlich und übertreibe nicht oder versuche nicht zu imponieren. Mache dir und den Kids nichts vor!
  • Stellen dir die Kids Fragen über den christlichen Glauben, dann sei ehrlich: Stottern und schlichte Worte sind besser als auswendig gelernte Sätze. Gib ruhig zu, wenn du etwas nicht weißt oder ebenfalls keine Antwort hast. Nur so sind deine Antworten auch glaubwürdig.
  • Sei humorvoll, aber mach keine Witze auf Kosten anderer.
  • Spiel nicht Mr./Mrs. Perfect! Lass nicht den Eindruck entstehen, du wüsstest alles besser. So erleben sie oftmals ihre Eltern und Lehrer. Nimm ihre Ideen, Vorschläge und das, was sie sagen, ernst. Vielleicht hilft dir dabei, wenn du dir vorstellst, dass es sich bei Kindern nicht um nur "halbe Portionen" handelt.
  • Als Kinderkirchmitarbeiter sind wir für manche Kinder Vorbilder. Einige lassen uns ihre Zuneigung ganz deutlich spüren. Das ist toll und ein sehr schönes Gefühl, aber verliere das Ziel nicht aus den Augen, dass du die Kids zu Jesus bringen willst - nicht zu dir!
  • So wird unsere Aufgabe an den Kindern in 5. Mose 6,6-7 definiert:
    Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.
  • Wenn eine Zurechtweisung unumgänglich ist, dann achte darauf, dass sie in Liebe geschieht. Das Kind soll spüren, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war. Es soll aber v. a. auch spüren, dass du es immer noch gerne hast.
  • Das Gebet für deine Kinderkirche ist besonders wichtig. Bete für die Kids, die dir anvertraut sind.
  • Segne die Kinder deiner Kinderkirche und vertraue auf Gottes Verheißung für den Segen:
    Denn ich weiß, wen du segnest, der ist gesegnet. (4. Mos. 22,6)
Wenn du das alles gelesen hast, hast du vielleicht das Gefühl, du müsstest als Kinderkirchhelfer eine "eierlegende Wollmilchsau" sein. Keine Sorge, das brauchst du nicht. Vieles davon machst du sicher schon automatisch. Über anderes hast du dir nur noch keine Gedanken gemacht. Versuch es einfach mal umzusetzen!
Probier mal ein paar der genannten Punkte, die dich vielleicht besonders angesprochen haben, in deiner Kinderkirche aus. Verlange aber keine Perfektion von dir! Perfekt ist nur Gott allein!

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Besonderheiten



Pannenhilfen für "schwierige Kinder"

Immer wieder gibt es Schwierigkeiten mit dem Verhalten einzelner Kinder in der Gruppe während der Liturgie oder in den Kleingruppen während der Erzählung. Das Verhalten eines einzelnen Kindes kann dabei die ganze Gruppe beeinflussen.

Folgen:
  • "Störende Kinder" können sich unter Umständen in der ganzen Gruppe unbeliebt machen;
  • "ruhigere Kinder" bleiben weg;
  • es kann eine aggressive Stimmung entstehen;
  • das geplante Programm kann darunter leiden oder gar platzen;
  • Mitarbeiter fühlen sich überfordert und wissen oft nicht, wie sie dem allem begegnen sollen - sie verlieren die Lust.
So weit darf es nicht kommen. Bevor einigen Kindern oder auch Mitarbeitern der Kragen platzt, gilt es möglichst frühzeitig einzugreifen und gegen zu steuern. (Wehret den Anfängen!)
Ursachenforschung muss betrieben werden!

Mögliche Ursachen:

  • Manche Kinder sind Einzelkinder. Sie sind nicht gewohnt, sich mit Gleichaltrigen auseinanderzusetzen oder sich an gewisse Spielregeln zu halten. Entweder ziehen sie sich zurück oder sie spielen den Clown und stören.
  • Andre Kinder versuchen, durch auffälliges Verhalten ihre Schwächen und Ängste zu überspielen. Meines Erachtens ist dies in der Kinderkirche die häufigste Ursache für auffälliges Verhalten. Überfordere ich das Kind gerade? Sind meine Ausführungen zu abgehoben?
  • Oder ist gerade das Gegenteil der Fall? Ist ein Kind in der Gruppe permanent unterfordert? Kennt es die Geschichten schon von Kindesbeinen an und wird in seinem Drang nach neuen Erkenntnissen einfach nicht befriedigt? Ist die Liturgie für das Kind nur "Babykram"?
  • Manche Kinder leiden unter der Wertevielfalt. Sie können nicht mehr entscheiden, welche Werte gut und welche schlecht sind, welche hilfreich und welche zerstörend sind. Wer sind ihre Vorbilder, ihre Stars?
  • Andere Kinder wiederum leben nach dem Lustprinzip. Haben sie keine Lust, dann lassen sie dies auf unterschiedliche Weise heraus. - Vielleicht "müssen" sie sogar in die Kinderkirche gehen.
  • Viele Kinder sind sehr egoistisch und haben bereits eine sehr ausgeprägte Ellenbogenmentalität. Einen Blick für andere haben sie kaum.
  • Manche Kinder wollen nur ihre Grenzen austesten. Wie weit können sie gehen? Wer hier nicht schnell und eindeutig reagiert, ist mit Schuld, wenn die Situation eskaliert.
  • Vielleicht aber kommt das Kind auch mit dir nicht zurecht. Es finden unbewusste Übertragungen statt - Erinnerung an die Lehrerin, den Stiefvater, ...

Was können wir tun?

  • Zuerst gilt es, dieses einzelne Kind ganz neu als Gotteskind zu sehen und anzunehmen. Bete für die Situation und das Kind. Lass nicht über Wochen der Störung deinen Groll über dieses Kind Gottes ins Unermessliche wachsen.
  • Bedenke: Kein Kind ist wie das andere! Kein Problem identisch!
  • Frage dich: Was sind die Ursachen der Störung? Liegen die Fehler bei mir (Über- oder Unterforderung)? Ist die Störung ein versteckter Hilfeschrei des Kindes, weil es mit seinen Problemen nicht mehr klar kommt? (Siehe dazu auch oben unter "Mögliche Ursachen".)
  • Bemühe dich um eine konstruktive Kritik.
  • Mache den Kindern die Auswirkungen ihres Verhaltens bewusst. Manche Kinder haben tatsächlich kein Gespür dafür, wie sich ihr Tun auf die Umgebung auswirkt. Durch ein Aha-Effekt ist mehr gewonnen als durch ein unkontrolliertes Ausrasten.
  • Zeige den Kindern Alternativen im Verhalten auf.
  • Vorsicht mit Strafen!
  • Allerletzte Maßnahme nur darf das Heimschicken sein, wobei dir klar sein muss, dass du die Aufsichtspflicht für das Kind trägst.
  • Kommt es zu Konsequenzen, dann erkläre dem Betroffenen, warum du so handelst.
  • Viele Probleme lassen sich - je nach Kinderkirche - durch Raumwechsel, erhöhte Mitarbeiterpräsenz, oder Mitarbeiterumschichtung beheben.
    Vielleicht genügt es auch, nur einen gewissen Unruheherd, der die Kinder zum Spielen etc. verleitet, zu entfernen.
Beispiel 1: Spielen Kinder mit dem weichen Wachs der Altarkerzen, geht es zunächst darum, dem Kind eindeutig zu erklären, dass dieses Verhalten nicht angemessen, störend und Schmutz verursachend ist.
Führen die Ermahnungen zu keinem Erfolg, kann überlegt werden, ob die Kerzen nicht unerreichbarer plaziert werden können. Notfalls werden die Kerzen gelöscht.

Beispiel 2: Kinder haben sich während der Erzählung immer wieder unter dem Tisch mit den Füßen gestoßen und deshalb gekichert. Es genügte, den Tisch zu entfernen und dafür in einem Stuhlkreis zu sitzen.

Was müssen wir tun?

  • Wir dürfen trotz eines störenden Kindes nie die Gesamtgruppe aus den Augen verlieren. Eine Störung darf nicht dazu führen, dass andere Kinder wegbleiben, weil sie sich gestört fühlen. Im demokratischen Sinne haben diese Kinder ein besonderes Recht auf unseren Schutz.
  • Bleibe fair!
  • Keine Willkürmaßnahmen!
  • Keine mangelhaft durchdachten Maßnahmen.
  • Reagiere ohne Bloßstellung oder Verurteilung des Menschen. Es ist unsere Aufgabe, gegebenenfalls das Verhalten, nicht aber den Menschen zu verurteilen.
  • Wir müssen auf Störungen sofort reagieren.
  • Wir müssen in unseren Aussagen eindeutig sein. Die Verursacher dürfen nicht durch Schweigen oder Uneindeutigkeit dazu verleitet werden, zu meinen, ihr Verhalten sei in Ordnung.
  • Das betroffene Kind muss an unserer Stimme und unserem Ausdruck erkennen können, dass wir es ernst meinen. Wer flapsig reagiert muss sich nicht wundern, wenn der Störenfried weiter macht.
  • Angedrohte Strafen müssen auch ausgeführt werden. Es geht dabei um Glaubwürdigkeit.
  • Alle Mitarbeiter müssen sich auf ein konkretes Handeln einigen, sonst stehen sie in Gefahr, gegenseitig ausgespielt zu werden.


Umgang mit Störungen

Hier einige Möglichkeiten, wie du auf Störungen konkret reagieren kannst:

Bedenke:
Wehre den Anfängen!
Wie man's beginnt, so muss man es treiben!
Führe klare Regeln ein!

  1. Ignorieren
    • Wenn eine versuchte Störung nicht wirkt, wenn nicht alle auf einen schauen, dann verliert die Störung schon bald ihren Reiz.
      (Manchmal wollen die Kinder durch Störungen nur Aufmerksamkeit erregen!)

  2. Nimm Blickkontakt auf
    • Zublinzeln
    • "Wenn Blicke töten könnten..." So weit musst du gar nicht kommen. Ein scharfer (!) Blick genügt!
    • Evtl. wiederholt anschauen
    • Lange anschauen und schweigen - es muss eindeutig sein, warum jetzt die Blicke auf dem Kind ruhen und geschwiegen wird.

  3. Gib ein Zeichen
    • Mach eine mahnende Handbewegung!
    • Pssst!!!
    • Deutliches Kopfschütteln
    • Der ermahnende Zeigefinger

  4. Handle!
    • Beschäftige die Kinder!
    • Gib ihnen Aufgaben!
    • Gib ihnen Verantwortung!
    • Ist das Kind unterfordert, beschäftige es oder steigere in Zukunft das Niveau!
    • Ist das Kind überfordert, dann hilf ihm, dass es dir folgen kann und senke in Zukunft dein Niveau!

  5. Sprich!
    • Auf leichte Störungen kannst du mit Humor begegnen!
    • Frage nach dem Grund des Unruhig-Seins!
    • Verwarne deutlich!
    • Lege klare Regeln fest!
    • Lege Konsequenzen fest und halte sie auch strikt ein - oder lass es sein!

  6. Tritt in räumlichen Kontakt!
    • Tritt auf den Ruhestörer zu!
    • Stelle dich zu ihm/ihr hin
    • Stelle dich hinter seinen/ihren Rücken
    • Stelle/setze dich zwischen zwei Unruheherde
    • Halte den Stuhl des Ruhestörers fest
    • Entferne Gegenstände, die zum Unruheherd werden (oder lass sie entfernen)

  7. Vorsicht mit Körperkontakten!
    • Evtl. Hand auf Schulter legen! Das beruhigt!


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Besonderheiten


Zu den verschiedenen Altersgruppen

Kinder von 3 - 5 Jahren
Kinder von 5 - 7 Jahren
Kinder ab 8 Jahren
Teenies


Es ist sehr wichtig, die Kinder altersgerecht zu behandeln. Deshalb sollen im Folgenden die verschiedenen Altersgruppen der Kinder in der Kinderkirche mit ihren Besonderheiten ein wenig beleuchtet werden.


Kinder von 3 - 5 Jahren

Kinder sind in diesem Alter neugierig und aufgeweckt aber auch oft in neuen Situationen unsicher und zurückhaltend. Sie lösen sich in dieser Lebensphase oft zum ersten Mal von ihren Eltern und deshalb sind feste Bezugspersonen und das Vertrauen zu diesen Personen sehr, sehr wichtig. Die Kinder sollten Vertrauen zu ihrer/ihrem Erzähler/in bekommen, um sich sicher zu fühlen.

Es kann hilfreich sein, die Kleingruppe mit einer kurzen Erzählrunde zu beginnen. Die Kinder wollen sich in diesem Alter sehr stark mitteilen und gewinnen oft zu Personen Vertrauen, die ihnen gerne zuhören. Allerdings sollte diese Erzählrunde wirklich kurz sein. Jedes Kind sollte das Gefühl haben, etwas sagen zu dürfen. Sie fühlen sich dadurch ernst genommen und hören bei der Geschichte auch einfacher zu.

Vor allem bei Kindern, die neu sind, ist es manchmal mit viel Zeit verbunden, das Vertrauen aufzubauen. Schließlich trifft man sich ja höchstens einmal in der Woche. Rituale, wie z. B. Erzählrunden am Anfang der Geschichte oder nachschauen wer alles da ist und wie viele Punkte jeder schon hat, geben den Kindern Sicherheit. Außerdem sollten die Kinder am Anfang erfahren, was sie in der Zeit in der Kleingruppe erwartet. Damit können Unsicherheiten abgebaut werden. Manchmal hilft es den Kindern auch, wenn die Mama oder der Papa die ersten paar mal beim Kindergottesdienst dabei sind. Nach einer gewissen Zeit, die von Kind zu Kind unterschiedlich lang sein kann, sollten die Kinder dann alleine im Kindergottesdienst bleiben.

Die Geschichte sollte nie länger als 20 Minuten erzählt werden, eher noch kürzer (je nach Erzählstil und Spannungskurve). Danach können sich Kinder in diesem Alter nicht mehr konzentrieren und verpassen evtl. wichtige Aussagen.
Kurze, einfache Erzählungen bringen einen/eine Erzähler/in eher ans Ziel. Nach der Geschichte kann ein Bewegungsspiel oder ein gemeinsamer Tanz den Ausgleich schaffen. So können die jüngeren Kindern auch bei der Liturgie nach der Geschichte noch ruhig sitzen.

Die Kinder sind sehr offen und glauben der Person, der sie vertrauen, eigentlich alles. Für das Wort Gottes bedeutet dies: Sie glauben eben wie Kinder - für sie ist es keine Frage ob es Gott gibt oder nicht - sie glauben es einfach. So macht es oft sehr viel Freude mit Kindern in diesem Alter über die Geschichten aus der Bibel und somit auch über Gott nachzudenken. Fragen der Kinder können gemeinsam erörtert werden und die Kinder und auch der/die Erzähler/in können so viel voneinander lernen. Einfache Antworten genügen schon und die Kinder haben oft eindrücklichere Erkenntnisse wie die Erwachsenen.

Wichtig ist, ihnen zu vermitteln, dass die biblischen Geschichten wahre Geschichten sind und die Bibel kein Märchenbuch ist. Deshalb ist es gut, immer die eigene und/oder eine Kinderbibel beim Erzählen neben oder vor sich liegen zu haben. Durch dieses anschauliche Mittel wird die Geschichte für die Kinder im Bezug zu Gott stehen.

Maren Rebmann, Erzieherin


Zusatz:
  • Biete den Kindern immer wieder die Möglichkeit mitzumachen: In der Geschichte dürfen die Kinder mitspielen. Es klopft, alle klopfen; er schläft, alle legen sich hin und schlafen; usw.
  • Die Kinder lieben es, die Geschichte nachzuspielen. (Einfache Vorlagen sind notwendig!)
  • Achte darauf, dass die Kinder alle Wörter verstehen, die du verwendest. (Viele Wörter, die wir einfach so in den Mund nehmen, können die Jüngsten noch nicht verstehen.)
  • Bei den Jüngsten ist es besser, die Geschichte von vorne zu erzählen. Rückblenden mitten in der Geschichte sind erfahrungsgemäß schwierig.
  • Überhaupt sind nur einfache Erzählungen angebracht: Wenig handelnde Personen, klarer Aufbau, einfache und kurze Sätze.
    Weniger ist bei dieser Altersgruppe in der Regel mehr!
  • Nütze die Fähigkeit der Kinder zu phantasieren. Vor ihren Augen entstehen durch eine lebendige Erzählung lebendige Bilder ...
  • Nütze die Vorliebe der Kinder für fest stehende Redensarten, Verse, Lieder, Geschichten, ...
  • Sei anschaulich! Erzähle auch mal mit Bildern als Anschauungsmaterial oder mit Figuren oder ...
  • Berücksichtige den Bewegungsdrang der Kinder!
  • Knüpfe an den vorhandenen Wissensdrang an.
  • Kinder drücken Gefühle gerne aus - geben wir ihnen dazu Raum ...
  • Kinder brauchen Zuneigung!
  • Wenn dir die Kinder aus der Vertiefung ihre Kunstwerke zeigen, dann schau sie dir genau an, lass sie dir erklären, und wenn dich etwas begeistert, dann lobe die Kinder auch dafür (Ehrlichkeit!).



(Vertiefungs-) Spiele speziell für diese Altersgruppe

Erzählen bei den Minis





Kinder von 5 - 7 Jahren

In dieser Altersgruppe sind die Gefühle sehr wichtig. Deshalb müssen wir sehr stark auch auf den äußeren Rahmen achten. Kinder müssen sich in der Gruppe geborgen und sicher fühlen können. Kinder in diesem Alter sind offen, d. h. aber auch leicht verletzbar. Doch daneben bedeutet diese Offenheit auch eine Offenheit für die biblische Botschaft. Auch hier gilt: Unser Sein erzählt mehr als 1000 Worte. Die Kinder achten auf unser Tun und nehmen es zum Vorbild. Deshalb ist auch wichtig, wie wir unsere Geschichten erzählen. Sind wir selbst davon angetan oder erzählen wir unbeteiligt und lustlos?
In diesem Alter spielt auch die Bewegung eine große Rolle. Hier gilt es, alles herauszuholen. In Bewegungsliedern und auch beim Spielen während der Geschichte gilt es, dem Bewegungsdrang und dem Darstellen von Gefühlen vollen Raum zu geben.

Ein Beispiel: Die Jünger sind alle schläfrig und müde geworden. Wir reiben uns die Augen, gähnen und strecken uns und legen uns zum Schlafen hin.

Themen, die sich bei Kindern dieser Altersgruppe anbieten: Wie ist Gott? Wie ist der Mensch? Wo liegen die Unterschiede? Gott der Schöpfer und die Gebote als Resultat des Sündenfalls. Die Sünden haben Gott das Herz gebrochen, deshalb musste Jesus auf die Erde kommen und am Kreuz sterben. Gott will auch Kinder gebrauchen. Jesus ist ein Freund der Kinder.


Entwicklungspsychologische Aspekte für die 6-9-Jährigen






Kinder ab 8 Jahren

Die Wichtigkeit der Gefühle der Kinder beginnt zu schwinden. Sie werden kritischer. Sie sind nun selber groß. Sie wollen ihre eigene Kraft und ihren eigenen Verstand einsetzen. Es beginnt die Abneigung zu den gleichaltrigen Kindern anderen Geschlechts. Diese Altersgruppe ist enorm energiegeladen. Action ist angesagt! Grenzen werden ausgetestet! Nichtsdestotrotz sind die Kinder sehr interessiert. Dieses Interesse gilt es zu nutzen und damit zu arbeiten. Es sind uns anvertraute Pfunde, mit denen wir wuchern sollen! (Mt 25,14ff.) Die Kinder in diesem Alter sind fit im kreativen Arbeiten und im auswendig lernen. Diese Fähigkeiten können wir für das Wort Gottes nutzen!
Der Wissens- und Verhaltensunterschied von Zweit- bis Viertklässlern ist enorm. Hier befindet man sich auf einer Gratwanderung zwischen Überfordern der Einen und Unterfordern der Anderen. Während die Einen bestimmte Begriffe schon wie selbstverständlich benutzen und verstehen, kapieren die Jüngeren gar nicht, um was es eigentlich geht.
Die Frage "was machen die anderen" ist in dieser Altersgruppe bereits sehr stark ausgeprägt. Ist der Wortführer der Gruppe aber destruktiv orientiert, kann er damit die gesamte Gruppe anstecken.
Grundsätzlich aber gilt: Erzähle einfach, ohne komplizierte Gedankengänge und erzähle spannend und abwechslungsreich, benutze immer wieder andere Erzähltechniken!
Die Kinder in diesem Alter haben meist noch Schwierigkeiten damit, die biblischen Geschichten zeitlich einzuordnen. (Sie wissen z. B. nicht, dass Abraham lange vor Jesus war.)
Kindern in diesem Alter fallen Übertragungen schwer. Entsprechend kompliziert ist es, mit diesen Kindern Gleichnisse zu behandeln.


Entwicklungspsychologische Aspekte für die 8-10-Jährigen


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Besonderheiten



"Teenies"

Gedacht ist hier besonders an die 9-12-Jährigen.
Mittlerweile kommt das Gefühl wieder. Teenies machen sich sehr viele Gedanken und Sorgen. Viele sind verletzt und tragen einen tiefen Schmerz mit sich herum. Sie stellen ehrliche Fragen, auf die sie auch ehrliche Antworten wollen. Sie stellen Grundfragen des Lebens und suchen Hilfe. Ja nicht wie Rebellen behandeln! Sondern sie in ihren Fragen ernst nehmen, ehrlich auf ihre Fragen antworten (notfalls auch mit: ich weiß hier auch nicht weiter!) und neue Fragen stellen. Fragen werden aber nur gestellt, wenn die MitarbeiterInnen zu Bezugspersonen für die Teenies geworden sind. Das kann aber wiederum nur geschehen, wenn die Teenies ihre - und das heißt: immer dieselben - HelferInnen im Kindergottesdienst vorfinden. (Dies gilt im Übrigen für alle Altersgruppen!)
Im Judentum werden die Kinder mit dem Bar / Bat Mizwa (ähnlich unserer Konfirmation) mit 12 / 13 in die Welt der Erwachsenen aufgenommen. Als solche sind die Kinder dieser Altersgruppe auch zu behandeln!

Bewegungslieder und Tanz werden als Baby-Kram und uncool abgetan. Dem gilt es Rechnung zu tragen, wenn man diese Kinder nicht vergraulen will. Auch wenn es nur wenige Kinder dieser Altersgruppe in der Kinderkirche gibt, ist es umso wichtiger, ihnen eine altersgerechte Gruppe anzubieten. Kinder wollen gefordert und in ihrer Altersgruppe unter sich sein. Wo sich die 9-12-Jährigen permanent unterfordert fühlen, entsteht wieder das Gefühl von Baby-Kram.
Viele dieser Kinder kommen schon viele Jahre in den Kindergottesdienst und kennen manche Geschichte in- und auswendig - zumindest meinen sie es. Hier sind die MitarbeiterInnen besonders gefordert. Die Kinder in diesem Alter wollen noch Neues erfahren, Hintergründe interessieren sie. Was hat die Geschichte mit ihnen zu tun? Wie erleben die MitarbeiterInnen diesen Bibeltext? Bilder aus Bibellexika werden mit großem Interesse angeschaut.
Tw. haben die Kinder dieser Altersgruppe einen speziellen Wunsch nach einer Themenreihe. Manche wünschen gar eine "Bibelarbeit". Je nach Gruppe muss hier entschieden werden, wie weit man gehen kann und muss, um den Teenies noch Neues, Interessantes und Ansprechendes zu bieten. Und daneben sind sie doch noch "Kinder", die auch gerne mal noch ein Spiel machen.

Noch einige Stichworte:
  • Die Kids sind voller Energie.
  • Sie lieben Spiele im Freien, wo sie so richtig aus sich heraus können.
  • Sie haben immer noch einen enormen Wissensdurst, auch wenn die Lust auf Schule meist nicht mehr so groß ist.
  • Die Kids sind regelrechte Wahrheitsfanatiker (was andere anbelangt!)
  • Sie können noch leicht und schnell Dinge auswendig lernen. Nutze diese Gaben nicht nur für's Krippenspiel. Bei uns dürfen einige "Große" auch an Ostern und Pfingsten etwas aufführen. Sie lieben die Proben und sind so stolz, dass sie im Erwachsenengottesdienst etwas aufführen dürfen.
    Lerne mit ihnen einen Psalm auswenig!
  • Die Kids wollen beteiligt werden:
    • Psalmvorbeter
    • Dialogtexte lesen lassen (statt Erzählung - nicht immer!)
    • Opfergeld zählen und in Listen eintragen lassen (mit Unterschrift!).
  • Sie wollen auch etwas über die Hintergründe, das Lebensumfeld u.s.w. erfahren. Sie lieben Sachinformationen (Leben, Kleidung, Hausbau, Landwirtschaft, ...).
  • Sie sind scharf auf Urkunden! (Anwesenheitswettbewerbe, Quiz, ...)
  • Sie lieben Arbeitsblätter, bei denen sie gefordert sind. (Vorsicht, keine Klassenarbeiten!)
    Rätsel, die Wissen abfragen werden tw. gerne gemacht.
  • Fairness ist ganz wichtig!
  • Die Leiter sind Vorbilder! Du wirst scharf beobachtet in allem was du sagst und tust!
  • Sie brauchen Freunde, die ihnen auch Grenzen aufzeigen können. (Du musst nicht alles mit dir machen lassen!)
  • Eine Trennung nach Geschlechtern in den Kleingruppen wäre nicht schlecht!
  • Die Frage, die die Kids bewegt: Wie kann man mit Jesus im Alltag leben? (WWJD?)
    Erzähle in die Lebenswelt der Kinder hinein. Erzähle auch einmal von dir, was die Geschichte, der Glaube, Jesus, ... dir bedeuten!
  • Lies gemeinsam mit den Kids in der Bibel. Zeig ihnen damit auch, dass deine Geschichte etwas mit der Bibel zu tun hat.
    (Nach der Erzählung können die Kinder wahrscheinlich den biblischen Text gut verstehen!)


Was Kindern aller Altersgruppen heute fehlen kann:

  • Kindern fehlt heute weitgehend die Beweglichkeit.
    • Will man etwas mit ihnen unternehmen, sind sie träge und schnell ermüdet.
    • Auf der anderen Seite sind sie aufgedreht, weil sie ihre überschüssige Energie nicht austoben können.
    • Tw. sind die Kinder dadurch unausgeglichen.
    • Manchmal sind die Kinder nahezu unfähig eine Schere recht zu bedienen, geschweige denn einen geraden Schnitt zu machen!
  • Die Kinder leben in einer Konsumhaltung: Bedien' mich mal!
    Es herrscht eine Fernsehmentalität vor: Gefällt mir das Programm nicht mehr, zap ich weiter.
    Kindern fehlt daher die Eigeninitiative, selbst mal etwas zu machen (außer nörgeln und weiter zapen, sprich nicht mehr zu kommen) oder selbst etwas auf die Beine zu stellen.
  • Durch diese mangelnde Eigeninitiative und Konsumhaltung geht auch die Mitmenschlichkeit verloren. Kinder sind es kaum noch gewohnt, Rücksicht auf andere zu nehmen, sich gegenseitig zu helfen, tiefes Mitgefühl für andere zu empfinden. Viele Kinder tun sich im Umgang mit anderen Kindern deshalb auch sehr schwer.
  • An allen Ecken wird eine mangelnde Bereitschaft festgestellt, auch einmal ungeliebte Arbeiten zu übernehmen.
Folgerungen
  • Es braucht viel Geduld!
  • Im Wissen um diese allgemeinen Probleme kann ich gelassener auf das konkrete Problem im einzelnen reagieren.
  • Wir müssen selbst mit guten Beispiel vorangehen.
  • Unsere Aufgabe ist es nicht in erster Linie, mit den Kindern ihre körperliche Beweglichkeit zu trainieren. Aber wo es dazu Zeit und Kräfte gib, kann man durch zusätzliche (!) Angebote diesem Mangel entgegenwirken.





Noch einige eigene Erfahrungen aus der Kinderkircharbeit





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Die letzte Änderung fand am 29.10.2009 statt.