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Zur Liturgie
Im Mittelpunkt der Liturgie stehen Lob und Anbetung Gottes.
Liturgie kann Freude machen
Die Liturgie gehört unter
Kindern und Jugendlichen gerne zum weniger geliebten Teil eines
Kinder-/Gottesdienstes. Woran liegt das? Die Kinder fühlen sich in
der Liturgie oftmals nicht angesprochen. Das hat verschiedene
Gründe. Zum einen werden im Kindergottesdienst in ihrer
Entwicklung in den verschiedensten Phasen stehende Kinder
zusammengefasst. Zum anderen sind wir MitarbeiterInnen oftmals in
der Liturgie nicht flexibel genug, den Bedürfnissen der Kinder
gerecht zu werden. Auch unsere Sprache ist dabei wichtig. Reden
wir für die Kinder kanaanäisch oder verständlich? Und schließlich kann es auch daran liegen, dass auch für uns die Liturgie eine lästige Pflichterfüllung ist. Das sollte natürlich nicht so sein!
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Tipps und Hilfen zur Liturgie allgemein
- Bei der Liturgie ist das Umfeld wichtig, wie z. B. ein schön
geschmückter Gottesdienstraum.
Ist euer Raum, in dem ihr Kindergottesdienst feiert einladend? (Altar geschmückt, alles vorbereitet, Wände schön (!) geschmückt...)
- Liederbücher, Opferkörbchen, etc. sollten vor Beginn des
Gottesdienstes bereitliegen.
- Hüte dich vor toten Floskeln! Gerne gerät man nach einiger Zeit
in eine Formelsprache. Man benützt immer die gleichen Floskeln und
spricht über die gleichen Themen. Besonders unangenehm ist dies
bei einer Begrüßung, wenn das "herzlich Willkommen"
nur noch so dahergesagt wird. Und wer nichts mehr weiß,
spricht gerne übers Wetter, auch bei der Begrüßung:
"Schön, dass ihr gekommen seid,
trotz Regen/Nebel/schönem Wetter/..."
- Verständlichkeit! Kann auf das Kanaanäisch nicht
verzichtet werden, z.B. in Psalmen, Wochenspruch, etc. so ist eine
kurze und ansprechende Erklärung notwendig oder eine passende
kurze Geschichte.
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- Die Liturgie sollte einen feststehenden Rahmen haben mit
gewohnten Elementen, wie z.B. Opferspruch und -lied, Segenslied
usw. (besonders wichtig für die Jüngsten). Auch der gesamte Ablauf sollte nicht zu sehr variieren.
- Für die Jüngeren eignen sich einfache Lieder mit wenig
Textvariationen und möglichst viel Bewegungen. Die Älteren hingegen
kann man mit solchen Liedern sehr schnell verprellen. Für sie sind
das Babylieder und ein kindisches Herumgehüpfe (besonders bei
Tanz). Hier muss jeden Sonntag neu der goldene Mittelweg gefunden
werden, je nach anwesenden Kindern. Dies erfordert die
Flexibilität bei den MitarbeiterInnen und die Bereitschaft, die
Liturgie dem Alter der anwesenden Kinder anzupassen.
Halte Alternativlieder bereit!
Grundsätzlich aber gilt: Orientiere dich eher an den Älteren, denn die Jüngeren wollen eher "groß" sein, während die Älteren auf keines falls "klein" sein wollen.
Auf der anderen Seite müssen wir alle immer wieder lernen, auch auf die anderen und deren Geschmack Rücksicht zu nehmen. So auch die Kinder!
- Verbindungen schaffen von Liedern zur Geschichte,
Wochenspruch oder Psalm, evtl. zu einzelnen Liedern eine passende
Kurzgeschichten erzählen (aus dem eigenen Leben oder aus
"Geschichten für die Jungschar von A bis Z").
- Es ist schön, wenn ein roter Faden durch den gesamten
Kindergottesdienst führt.
- Miteinbeziehen von Kindern in die Liturgie.
- Kerzen anzünden lassen
- Gebetsanliegen sammeln
- Evtl. eine Gebetsgemeinschaft halten
- Das Opfer im Anschluss an den Kindergottesdienst zählen
lassen.
- Sicher fallen dir noch weitere Dinge ein...
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- Die MitarbeiterInnen sollten selbst aktiv bei der
Sache sein.
Kinder lassen sich leicht motivieren, wenn sie spüren, dass auch
die MitarbeiterInnen selbst voll dabei sind.
Das gilt besonders beim Singen, bei Bewegungsliedern, beim Beten
der Psalmen,...
- Auf jedes Schlechtmachen von Liturgieelementen oder einzelnen
Liedern vor den Kindern muss verzichtet werden.
Denn: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus!
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Gehe zur Seite: Theologische Überlegungen zur
Liturgie
Auf was habe ich bei meinem Auftreten vor Kindern (und
überhaupt) zu achten?
Das folgende mag in manchen Punkten kleinlich und penibel wirken.
Doch gibt es immer Menschen, die auf diese Kleinigkeiten achten.
Mein Anliegen aber ist es, die frohe Botschaft von Jesus Christus
zu verkündigen. Um dieser Botschaft willen, passe ich mich in
Äußerlichkeiten gerne an.
- Ich stehe vor den Kindern, d.h. niemand
befindet sich hinter mir. Ich habe alle im Blick.
- Ich bemühe mich, die Kinder anzuschauen. Ich versuche, mit
allen Kindern immer wieder Blickkontakt aufzunehmen.
(Augen lügen nicht!)
- Ich achte auf meine Ausstrahlung:
Der erste Eindruck entscheidet meist über Sympathie oder
Antipathie. Dabei wird unterschieden in
- Mimik: Ein freundliches Gesicht schafft Atmosphäre,
ein anderes Gesicht leider auch...
- Gestik: Meine Hände sind Werkzeuge, keine Waffen!
- Gebärde: Der ganze Körper spricht hier!
- Haltung: Nuancen in der Körperhaltung verändern die
Aussage, signalisieren Interesse oder Desinteresse,
Aufnahmebereitschaft oder Ablehnung.
Ich weiß nun um diese vielfältigen Möglichkeiten der
Ausstrahlung und frage mich, will ich so erscheinen? Bin das
ich?
- Ich bleibe natürlich!
Ich bleibe ich selbst!
Ich schauspiele nicht vor den Kindern!
Ich bleibe echt! (Es wirkt nur peinlich, wenn ein steifer Typ z.B. auf
" Give me five" macht.)
Ich mache mich nicht zum Affen.
Ich biedere mich nicht an.
Ich lass auch nicht alles mit mir machen.
(Kinder können Grenzen akzeptieren.
Manchen Kindern muss man nur deutlich zeigen, dass sie es auch sollen!)
- Bin ich überhaupt dazu begabt, vorne zu stehen und Ansagen zu
machen? Es geht nicht darum, dass ich mich jetzt zurückziehe,
sondern, dass ich mir Gedanken über meine Begabungen mache und
diese einsetze.
- Ich nutze die Schätze um mich herum. Ich blicke nicht
neidisch auf andere, was die alles besser machen können, sondern nutze
ihre Gaben als Ergänzung zu den meinen!
Ich will von anderen lernen. Sie sind solange mein Lehrmeister, bis
ich es auch kann.
- Ich trete mit einer entspannten Körperhaltung auf.
- Ich trete fest auf, ich habe einen Standpunkt und tripple
nicht von einem Bein auf's andre!
- Ich gehe im Zwiegespräch auf die Ebene des Gegenübers,
d.h. ich knie unter Umständen vor einem Kind nieder.
(Oder wie geht's mir, wenn ich vor einem Riesen stehe?)
- Ich versetze mich in das, was ich gerade tue. Entweder in
den Akt der Liturgie oder in den Abschnitt, den ich gerade
erzähle, d.h. ich fülle die Erzählung/die Liturgie mit mir
selbst. Ich lass andere an mir teilhaben. (Das hilft mir, dass wenn
ich von Freude erzähle auch Freude ausstrahle usw.)
- Ich lebe in dem mit, was ich gerade tue.
- Kleider machen Leute!
Die Augen haften unwillkürlich auf einem Fleck oder auf Löchern,
auf falsch herum angezogenen T-Shirts usw.
Lenkt meine Kleidung vielleicht eher von dem ab, was mir
eigentlich wichtig ist?
- Nichts was ich mache, darf zur Routine verkommen!
Ein konkretes Beispiel für einen guten Auftritt vor einem
Publikum (es geht hier aber nicht um eine Show!), z.b. bei der
Liturgie:
- Ich kenne den Ort, an den ich mich hinstellen möchte.
Der Ort ist weder unmittelbar vor der ersten Reihe, noch in
großem Abstand dazu.
- Ich gehe zielgerichtet - ohne Hektik und ohne Schlürfgang
- auf diesen Ort zu.
- Ich stehe fest (Beine leicht gespreizt, Füße knapp im 45 Grad Winkel).
- Ich stehe aufrecht, unverkrampft und natürlich locker da.
- Ich habe meine Hände weder auf dem Rücken noch in den
Hosentaschen.
- Ich gebe meinem Publikum die Chance, sich auf mich
einzustellen, d.h. ich mache eine kurze Pause bevor ich
beginne.
- Ich halte den Augenkontakt mit meinem Publikum. Ich schaue
das Publikum an. (Ich schaue aber nicht unbedingt jedem einzeln
tief in die Augen.)
- Wenn ich fertig bin, renne ich nicht gleich davon, sondern
halte noch einmal inne und entferne mich dann so, wie ich
gekommen bin: Würdig!
Konkrete Beispiele, wie liturgische Elemente lebendig werden
können:
- Das Votum: Wir feiern unseren Kindergottesdienst im
Namen...
Gottes, des Vaters,
der mich wie ein Vater und eine Mutter liebt
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Dabei beginnen wir uns zu bekreuzigen. Wir zeigen dabei zuerst
auf die Stirn und streichen uns bei der Liebe von Vater und
Mutter je einmal sanft die Wangen herunter.
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und des Sohnes,
der mich erlöst und annimmt
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Dabei gehen wir vom Gesicht mit der ganzen Hand auf Höhe des
Herzens, und machen eine einladend herbeiwinkende Geste, die
dann mit dem zweiten Teil der Bekreuzigung endet.
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und des Heiligen Geistes,
der mich allezeit umgibt
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Schließlich zeichnen wir mit der Hand einen weiten Kreis von
der einen Schulter zur anderen.
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- Kinder brauchen eine Identifikationsfigur mit immer
gleichem Charakter. Vielleicht könnte ja eine Puppe immer
wieder im Kindergottesdienst auftreten, wie z.B. ein Detektiv,
der verschiedenen Dingen immer wieder auf den Grund geht.
- Der Segen wird auf die Gemeinde gelegt, deshalb
legt der Liturg diesen Segen zeichenhaft mit erhobenen Händen
auf die Kinder.
Der Segen wird empfangen: Deshalb können ihn die Kinder mit offenen
Händen empfangen.
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Das Gebet mit Kindern
"Das Gebet ist ein Reden des Herzens mit Gott in Bitte und
Fürbitte, Dank und Anbetung." So haben wir es im
Konfirmandenunterricht zu Recht auswendig gelernt. Aber wie bringen
wir diese Einstellung an die Kinder heran? Meist geht es doch sehr
turbulent zu, gerade auch während des Gebets. Wichtig ist, dass
störende Gegenstände vor dem Gebet verbannt werden. Das können die
Opfermünzen sein, die man einfach vor dem Eingangsgebet
einsammelt. Die Kinder sollen auch sonst alle Gegenstände vor dem
Gebet aus den Händen legen. Je nach Gruppe müssen weitere
Alternativen überlegt werden. Sind die Kinder ruhiger, wenn sie
beim Gebet sitzen dürfen? Können die Kinder besser ins Gebet
einbezogen werden, z.B. durch sammeln ihrer Gebetsanliegen, die
dann im Gebet vorkommen oder vielleicht sogar durch
Gebetsgemeinschaften mit den Kindern? Ist es gar denkbar
verschiedene Gebete auf Karten zu schreiben und eines der älteren
Kinder nach vorne zu bitten, um eine dieser Karten
"vorzubeten"?
Können die Kinder vielleicht spielerisch an das Gebet
herangeführt oder gar miteinbezogen werden?
Wie kann man Kinder an das Gebet heran führen?
- Vorschriften passen nicht zum Gebet. Und dennoch ist es ganz gut, wenn Kinder dazu angehalten werden, die Augen zu schließen und die Hände zu falten.
- Bei geschlossenen Augen wird man nicht durch andere abgelenkt.
- Bei gefalteten Händen ist man nicht versucht, mit den Händen zu spielen.
- Man kann Kindern das Gebet mit einem Funkgerät oder einem Telefon erklären. Ich rede mit einem Gegenüber, das man gar nicht sehen kann und das mich doch ganz deutlich hört!
- Übrigens, im Gebet muss nicht nur ich reden, es kann auch sein, dass Gott mir antwortet. (Lassen wir ihn zu Wort kommen!)
- Ein Gebet endet mit einem Amen. Amen heißt, so sei es. Amen bekräftigt das bis dahin Gesprochene. Es ist wie eine Unterschrift!
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Lieder, in denen Gott direkt angeredet wird sind
streng genommen auch Gebete. Hat das Auswirkungen auf
unsere Liturgie?
Es ist wichtig, mit den Kindern immer wieder über den Sinn des Gebets zu reden. Auch sollten die Kinder spüren, dass das Gebet den MitarbeiterInnen
selbst wichtig ist und eben nicht einmal kurz in der
Liturgie abgehakt wird, nur weil es dazugehört.
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Das Singen mit Kindern
Die Bibel fordert zum Singen auf! Wir sollen also singen, denn damit loben wir Gott!
Darüber hinaus ist das Singen pädagogisch äußerst wertvoll:
- Singen hilft, Gefühle auszusprechen: Dank, Traurigkeit, Freude, Angst, ...
- Singen löst vor Anspannungen. Erst recht, wenn ich mich damit dessen erinnere, der in allen Lebenslagen helfen kann!
- Durch das Singen kann eine biblische Botschaft vermittelt werden. Ich höre dabei diese Botschaft nicht nur, sondern Buchstabiere sie durch das Singen! Sie prägt sich dabei viel besser ein.
- Oft gehen Lieder mit in den Alltag. Es ist doch klasse, wenn die Kinder mit einem Lied auf den Lippen nach Hause gehen, das sie im Kindergottesdienst gelernt haben und das sie im Alltag weiter begleitet.
- Singen dient der Stimmbildung.
- Singen fördert Disziplin und Konzentration.
- Gemeinsames Singen schafft ein Gefühl von Gemeinschaft.
- Singen schafft Atmosphäre.
Singen lohnt sich also! Viele kennen jedoch auch die Erfahrung, dass das Singen in der Liturgie nur spärlich ist. Kaum ein Kind singt mit, und wenn, dann wird nur gemurmelt. Sicher gibt es kein Patentrezept, aber Impulse, die
diese Situation positiv verändern können:
- Das Liedgut
- Ist das Liedgut der Altersgruppe angemessen?
- Stimmen Melodie, Tempo und Tonart?
- Melodie: Lieder sind dann gut - d.h. Kinder nehmen das Lied
gerne an -, wenn die Melodie zum Text passt. Ein klassisches
Beispiel ist "Vom Himmel hoch": Man spürt förmlich wie
der Engel vom Himmel bzw. der Tonleiter herabsteigt. Kinder
haben hier noch ein natürliches Gespür dafür.
- Tempo: Das Tempo muss dem Text angepasst sein.
Lobpreislieder sind in der Regel schneller, fetziger, voller
Freude zu singen. Anbetungslieder dagegen sind ruhiger, aber
nicht weniger ausdrucksstark! Achte einmal darauf, ob der
Rhythmus bei Wörtern wie Freude tatsächlich passt, oder ob das
Tempo nicht viel mehr einem Trauerzug gleicht!
- Tonart: Jede Tonart hat ihre Eigenart, ihre eigene
Ausdrucksstärke. Lieder sind meist bewusst in einer bestimmten
Tonart komponiert. Deshalb sollten wir sie in der Regel auch in
dieser Tonart belassen.
Manche Melodien erscheinen uns zu hoch. Aber sind sie den
Kindern tatsächlich auch zu hoch? Sicher, das obere d kann als
Grenze gelten. Aber wir müssen uns bewusst machen, dass Töne ab
a aufwärts die Kinder die Schwingungen besonders miterleben
lassen.
- Bitte Haltbarkeitsdatum der Lieder überprüfen: Passt das Lied zu meinen Kindern? Sind meine Kinder dafür zu jung oder zu alt? Hat man dieses Lied bei uns vielleicht schon so oft rauf und runter gesungen, dass keiner es mehr hören kann?
- Die MitarbeiterInnen
- Die Kinder sind sehr sensibel für Stimmungen. Sie spüren
ob die MitarbeiterInnen übernächtigt oder unvorbereitet sind,
und ob sie 100% geben oder nicht.
- Sei fröhlich, freundlich, lebendig, ausdrucksstark!
- Schau die Kinder an beim (auswendig) Singen. Halte mit
ihnen immer wieder Augenkontakt. Dann fühlen sie sich
angesprochen, erhalten einen kleinen Motivationsschub und müssen
nicht nach anderen Reizen Ausschau halten, wie z.B. dem Freund
oder der Freundin!
- Was ich selbst nicht mag, was mir nicht liegt, kann ich nicht vermitteln.
- Wenn also der Gesang in deiner Gruppe mager ausfällt,
überlege dir zuerst, wie du selbst gewirkt hast, nach dem Motto
eines Interpretenspruches: "Es gibt kein schlechtes
Publikum, nur einen schlechten Interpreten."
- Singen mit Kindern muss vorbereitet sein. Kenne ich das
Lied selbst ausreichend gut? Kann ich es begleiten?
Wie kann ich es einführen? Wie wirke ich auf Kinder, wenn ich
singe (stell dich ruhig einmal vor den Spiegel und probier
es selbst aus!)?
- Noch eine kleine Motivationshilfe für dich: Du singst zur
Ehre Gottes! (Damit ist alles Übrige ein "Abfallprodukt"!)
Diese Tipps gelten nicht nur für den Liturgen der vorne steht,
sondern für alle MitarbeiterInnen, die im Raum anwesend sind!
- Kinder motivieren -- dieser Punkt gehört streng genommen
mit zu dem der MitarbeiterInnen!
- Meine eigene Begeisterung steckt andere an!
- Achtung! Wenn ich singe, dann geht es nicht darum, dass ich mich blamieren könnte, sondern darum: Mit und für die Kinder singen - Gott zur Ehre!
- Auf die Ausstrahlung achten! (Wie man in den Wald
hinein ruft, so schallt es heraus!)
- Wichtigstes Werkzeug beim Singen sind die Augen! Halte Blickkontakt zu den Kindern, bemühe dich, auch mal aus deinem Liederbuch aufzublicken, sing den Kindern die frohe Botschaft zu. - Bedenke: Augen lügen nicht!
Kinder brauchen Persönlichkeiten und keine Profigitarristen.
- Mund auf beim Singen! Du wirst unwillkürlich lauter und
das ist gut so!
- Singe ausdrucksstark und du wirst andere begeistern!
- Singe deutlich und dein Gesichtsausdruck wird sich
verändern und du wirst andere damit ebenfalls begeistern!
- Spiele mit dem Gesang. Unterstütze damit den Inhalt:
- Laut - leise
- langsam - schnell
- Pausen
- Echogesang (VorsängerIn - Kinder)
- Wechselgesang (Jungen - Mädchen)
- Verdeutliche den Inhalt des Liedes gegebenenfalls durch
Bewegungen.
Bei Bewegungen ist es wichtig, dass sie eine
deutliche Sprache sprechen,
fetzige Elemente enthalten (wenn möglich und passend) und
man sollte auch dorthin schauen, wohin man zeigt!
- Gerade bei Bewegungen muss man es einmal selbst gemacht - wenn man so will: erlitten haben - was man den anderen da zumutet.
- Sei auch hier echt: Kann ich mit gutem Gefühl und Gewissen vorangehen, wenn es darum geht, andere zu berühren, an die Hand zu nehmen, ...
- Je nach Bewegung kann Stimmung und eine gewisse Offenheit geschaffen werden! Es gibt Bewegungen, da muss man sich anschauen - automatisch nimmt man sich wahr, es entsteht eine Beziehung.
- Die Bewegungen kommen besser an, wenn sie ruckartig und unter Einbindung des ganzen Körpers geschehen.
Beispiele:
- Mein Gott ist so hoch... dann muss das durch das Äußerste, was an Streckung möglich ist, zum Ausdruck gebracht werden.
- Einfach spitze, lasst und hüpfen... Hüpfen sollte nicht verwechselt werden mit wippen!
- Klatsche während des Liedes (wenn es passt)!
- Klatsche nicht steif, sondern in Bewegung des ganzen
Körpers! Du kannst auch schnipsen und stampfen mit einbauen!
- Versuch doch ruhig auch einmal ein komplizierteres
Klatschmuster.
- Klatsche mal auf den 2. Schlag, statt immer nur auf den
1. Schlag. Das ist wesentlich fetziger und hat mehr Rhythmik!
- Bei Älteren kann es durchaus angesagt sein, mit Playback zu singen, dann stimmt einfach der Groove!
- Bewegungen und meine Älteren im Kindergottesdienst
- Solange die Älteren unter sich sind, machen sie fast alles mit - "das Kind im Manne" kommt nochmal raus! - Sobald aber Jüngere dazu kommen, will man sich doch nicht vor den "Kleinen" blamieren.
- Bewegungen bei Älteren sind anders: Elementare Bewegungen wie "Ausschau halten" oder "groß-klein" sind kindisch und Baby-Kram.
Hier will man aus sich rausgehen, Extreme in der Bewegung sind wichtig: Mega Raketensprünge. Gewisse Tanzschritte können interessant werden.
Hier gilt es zu experimentieren, was geht und was machbar ist.
Manchmal ist es nur ein "Mitarbeiter" Problem. Dieselben Bewegungen der 18-jährigen Mitarbeiterin sind cool, während der 54-jährige Mitarbeiter mit seinen Bewegungen nur peinlich wirkt.
Von Jugendlichen helfen lassen! (Gabenorientiertes Arbeiten)
- Singen mit den Jüngeren:
- Langsam
- mit Bewegungen
- viele Wiederholungen
- Bewegungen gleich von Anfang an mitlernen
- Mit Kindern Lieder einüben
- Kinder lernen nicht selten auch ohne lehrerhaftes Beibringen der Lieder. Übe ein Lied selbst ein, spiele es vor dem Kindergottesdienst, wenn die Kinder gerade am Kommen sind. Ganz automatisch werden sie das Lied aufnehmen und im Verlauf des Kindergottesdienstes, wenn das Lied gesungen wird, als bekannt mitsingen. - Es muss ja nicht gleich perfekt sein.
- Singen ist mehr, als nur mit dem Mund singen. Wenn Kinder Bewegungen zum Lied machen aber nicht auch gleich noch mitsingen, werden die Kinder es trotzdem so empfinden, dass sie dieses Lied mitgesungen haben. - Es gilt hier die Regel: Hauptsache dabei!
Dieser Aspekt kann besonders wichtig werden, wenn Jüngere und Ältere gemeinsam singen. Dann übernehmen die Jüngeren die Bewegung, die Älteren das Singen des Textes!
- Führe die Lieder kurz und knackig mit einer Erläuterung ein: Die Kinder müssen auch wissen, um was es geht. Verbinde den Liedtext mit den Kindern und ihrer Lebenswelt.
- Kinder brauchen wie auch die Alten einen
Erinnerungseffekt: Erzähle zuvor eine Geschichte zu den Liedern,
zeig einen passenden Gegenstand usw.
- Singe den Kindern zuerst einen Liedabschnitt vor. Dann
singe ihn gemeinsam mit den Kindern noch einmal nach usw.
- Singe selbst so, als ob du den Inhalt des Liedes
erzählen würdest. Du kannst mit einer entsprechenden Mimik
und Gestik das Lied zum Leben erwecken, interessant gestalten.
- Einen Takt vorzählen kann eine Hilfe für den Einsatz sein.
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Psalmen - Loblieder auch für Kinder
Neben den meist gekürzten Psalmen im Evangelischen Gesangbuch (EG)
oder dem Liederbuch für die Jugend (LfdJ) gibt es auch
neuere Psalmen speziell für Kinder (z.B. in: Er gebe uns ein
fröhlich Herz). Einige Psalmen sind auch ganz oder teilweise
vertont worden und werden von den Kindern erfahrungsgemäß sehr
gerne gesungen. (In guten neuen Liederbüchern finden sich
Bibelstellenverzeichnisse. Vgl. Du bist Herr I -- IV, oder: Feiert
Jesus, Das Jugendliederbuch!)
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Vielleicht könnte auch
einmal ein Psalm selbst oder in der Gruppe entworfen werden!?
Auch hier ist es wichtig, die Kinder in das Psalmengebet mit
einzubinden. Das kann man z.B. durch einen gesprochenen Kehrvers
oder eine wiederkehrende Liedstrophe tun. Vielleicht gibt es auch
ältere Kinder, die gerne (zu zweit) nach vorne kommen und im
Wechsel den Wortteil vorbeten, während alle zusammen die
wiederkehrende Liedstrophe singen.
Entschließt man sich dafür, einen biblischen Psalm zu beten, dann
wird eine Erläuterung nicht fehl am Platze sein.
Ein Beispiel: Psalm 91 spricht vom Schirm des Höchsten. Der Liturg
nimmt einen Schirm in die Hand und fragt die Kinder nach dem Sinn
und Nutzen eines Schirmes. Im Anschluss nimmt er eine Übertragung
auf den Psalm vor.
Psalmvorschläge:
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Ein Liturgievorschlag
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Die letzte Änderung fand am 26.03.2010 statt.
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