Entwicklungspsychologie




Entwicklungspsychologische Aspekte der Erst- und Zweitklässler

  • Kein Kind ist wie das andere! Auch die Kinder in diesem Alter sind in ihrer Entwicklung ganz unterschiedlich weit.
    • Haben die einen ein feinmotorisches Geschick, können die anderen nicht mal recht einen Bleistift halten...
    • Es gibt große Unterschiede in der Fähigkeit zu malen, zu schreiben oder zu lesen.
    • Kleben, basteln, gestalten kann eine große Herausforderung darstellen.
    • Auch in der Arbeitsgeschwindigkeit unterscheiden sich die Kinder sehr!
    • Die Konzentrationsfähigkeit ist ganz unterschiedlich. Können die einen eine halbe Stunde lang ruhig der Geschichte lauschen, tanzen dir die anderen schon nach 5 min auf der Nase rum.
    • Allgemein aber gilt, dass die Zeit, in der sich die Kinder auf eine Sache konzentrieren können, eher gering ist. Kurze Arbeitsphasen werden daher empfohlen. (10 min erzählen lassen, 10 min selbst eine Geschichte erzählen, 10 min vertiefen).
    • Der Wissenstand (Allgemeinwissen, bekannte Begriffe, bekannte (biblische) Geschichten) ist je nach Kind ganz unterschiedlich ausgeprägt!
  • Kinder in diesem Alter sind offen und aufgeschlossen.
  • Sie sind sehr bemüht und strengen sich an, ihnen gegebene Aufgaben ordentlich zu erfüllen und präsentieren ihre Ergebnisse stolz.
  • Diese Kinder brauchen Sicherheit. Sie müssen wissen, was sie erwarten. Sie müssen den Ort kennen an dem man sich trifft.
    • Mache immer die selben Kleingruppen!
    • Gehe immer in den selben Raum in der Kleingruppe.
    • Versuche regelmäßig da zu sein!
    • Versuche mit vielen gleich bleibende Elementen die Liturgie zu gestalten. Kinder brauchen gleich bleibende Rituale!
    • Auch Regeln vermitteln Geborgenheit und Sicherheit.
  • Die Kinder wollen emotionale Geborgenheit erleben. Es kann durchaus sein, dass die Kinder selbst die Nähe zu dir suchen (nicht umgekehrt!).
  • Personale Zuwendung ist wichtig. Sprich die Kinder mit Namen an. Komm mit ihnen ins Gespräch. Lass sie etwas erzählen von dem, was sie bewegt.
  • In diesem Alter lernt das Kind zwischen Phantasie und Realität zu unterscheiden.
  • Die Kinder gewinnen langsam ein Verständnis von Zeit. Aber noch fällt es ihnen schwer, zu verstehen, dass Jesus und Mose nicht zur gleichen Zeit lebten.
  • Aber in der einzelnen Geschichte können sie die Ereignisse zeitlich ordnen.
  • Fairness, Gleichbehandlung, Gerechtigkeit werden sehr stark empfunden.
  • Die Kinder haben eine große Anteilnahme, sie haben ein ausgeprägtes Mit-leid! Sie können sich ganz tief in Geschichten hinein denken, die Situation miterleben und mitleiden.
  • Die Raumästhetik ist ganz wichtig. Die Kinder wollen sich geborgen und zu Hause fühlen.
  • So gerne die Kinder ihnen Bekanntes immer wieder erleben oder hören möchten, so gerne experimentieren sie auch, wollen neues erfahren und entdecken.



Entwicklungspsychologische Aspekte der Dritt- und Viertklässler

  • Kein Kind ist wie das andere! Auch die Kinder in diesem Alter sind in ihrer Entwicklung ganz unterschiedlich weit.
    • Arbeitsgeschwindigkeit, Fähigkeiten, Wissensstand unterscheiden sich beträchtlich zwischen den einzelnen Kindern.
  • Die bereits oben beschriebenen Unterschiede zwischen den Kindern aufgrund der verschiedenen Lebenssituationen vergrößern sich nun noch mehr.
  • Die Kinder werden in ihrem Tun selbständiger.
  • Die Kinder beginnen sehr stark zu beurteilen.
  • Die Kinder haben ein sehr stakes Interesse an Sachwissen und an fremden Gebräuchen usw.
  • Durch konkrete Beispiele können Kinder zu Verallgemeinerungen kommen: Jesus ruft Levi - Jesus ruft jeden Menschen in seine Nachfolge.
  • Die Konzentartionsphasen werden länger. Man kann durchaus zwischen 20 und 30 min erzählen.
  • Gerechtigkeit und Fairness sind von großer Bedeutung.
  • Die Kinder sollen und können durchaus beteiligt werden: Gespräch, warum nicht einmal Lieder aussuchen lassen, usw.
  • Die Kinder wollen jetzt vermehrt Neues entdecken und erfahren. Es ist ganz wichtig ihnen die Relvanz der Geschichte für ihr eigenes Leben deutlich zu machen. Ein Satz wie " Kenne ich schon" kann auch heißen: " Ich habe die Geschichte schon gehört und sie hat mir nichts gesagt."
  • Die Kinder denken immer mehr in Raum und Zeit und können Verbindungen herstellen. D.h.: Mose lebte vor Jesus und Jesus vor uns. Jesus lebte in Israel und Israel ist nicht in Europa...
  • Personale Zuwendung ist wichtig. Jetzt suchen die Kinder einen älteren Freund, eine ältere Freundin. Es ist voll cool, wenn man so eineN GroßeN kennt.
    Freundschaft aber braucht Beziehung und gute Beziehung braucht Vertrauen. Vertrauen entstehen dort, wo man sich regelmäßig sieht. Auch wenn du nicht dran bist, geh - wenn möglich - um dieser Beziehung willen dennoch in den Kindergottesdienst.



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Die letzte Änderung fand am 11.07.2002 statt.