Zum Erzählen

Hier findest du viel Theorie rund ums Erzählen. Konkrete Erzählvorschläge und ausgearbeitete Vorschläge zu einzelnen konkreten biblischen Geschichten findest du unter Erzählungen.

Die Vorbereitung
Vor dem Erzählen
Allgemeine Regeln beim Erzählen
Eigene Ergriffenheit
Man erzählt nicht nur mit dem Mund
Spannung erzeugen
Relevanz für die Kinder
Texttreue und Ausschmückungen, Unbekanntes erklären
Grundregeln
Der Erzählakt
Erzählen speziell bei den Minis
Erzählen lernen - wie macht man das?
Erzähltechniken
Die "einfache" Erzählung
Spielen und erzählen
Tipps und Tricks für Schauspieler im Kindergottesdienst
Lesend erzählen
Die Kinder beteiligen
Mit Figuren erzählen
Mit Puppen erzählen
Für das Auge erzählen
Noch etwas für das Ohr ...
Zum Schluss...
Alternative Themenreihen
Zu dem berühmten Satz: Kenn' ich schon...

Die Vorbereitung

Nur wer selbst von einer Geschichte gepackt ist, kann auch packend erzählen - und das spüren die Kinder sehr schnell. Deshalb muss eine Geschichte zunächst selbst erlebt werden. Das ist aber nur bei frühzeitigem Umgang mit einem Text möglich.
Empfehlung: Lest den Text bereits am Montag zuvor und macht euch täglich darüber Gedanken. Der Erfolg wird nicht ausbleiben!
Geht mit dem Text schwanger. Was hat er euch zu sagen? Wie wendet ihr ihn in eurem Leben an? Könnt ihr den Kindern davon was im Kindergottesdienst erzählen?
Lest den Text mehrmals, auch mal laut, verschiedene Bibelübersetzungen ...
Unterstreicht! (wo ist Bewegung, wo Gefühle, wo wörtliche Rede)
Stellt mal bewusst 2-3 min Fragen zum Text - nur Fragen. Was würde euch alles interessieren?
Wer gerne malt/kritzelt: Versuche die Geschichte mal zu skizzieren: Strichmännchen, Wege, wichtige Gegenstände, ...
Was steht vor dem Text, was danach? - Gibt es zusammenhänge mit dem Text?


Merke:
1.) So eine Vorbereitung braucht Zeit! Aber ich will den Kids ja - um Gottes Willen! - das Beste geben, deshalb gebe ich bereits in der Vorbereitung mein Bestes!
2.) Vorsicht bei oberflächlicher Textbetrachtung: Habe ich vielleicht vorschnell die falschen Schlüsse gezogen? Habe ich die Tiefen des Textes ergründet? Oft steckt nämlich viel mehr in einem Text, als man auf den ersten Blick vermutet hätte.

Zu tollen Entdeckungen im Bibeltext verhilft dir dabei die E V A - Methode.
E, wie empfangen und entdecken.
Am Anfang steht das Gebet, in dem wir Gott bitten, er möge uns den Sinn des Bibelabschnittes auftun.
Dann geht es an den Text mit den Entdeckungsfragen des sogenannten P O Z E K - Schlüssels:
  • P: Personen: Wer?
    Welche Personen kommen vor und welche Rolle spielen sie? Wen würde ich noch erwarten, wird aber nicht erwähnt?
    Was wissen wir über Person x? Was macht x hier, was nicht? Was wird berichtet, was aber nicht?
    Würde ich das auch so machen? Was, wenn er genau das Gegenteil gemacht hätte?
    Motive überlegen.

  • O: Ort: Wo?
    Was weiß ich über Ort y? Wo liegt der Ort? Wie sieht es dort aus, oder wie stelle ich mir vor, dass es dort aussieht?

  • Z: Zeit: Wann spielt das Geschehen?
    Tageszeit, Jahr, Jahreszeit, Lebensalter?
    In welchem Zusammenhang steht die Geschichte? (Was steht davor, was danach?)
    Was weiß ich über die Lebensverhältnisse jener Zeit?

  • E: Ereignisse: Was, wie, in welchem Zusammenhang?
    Kurze Auflistung wie bei einem Polizeireport.
    Wie ist die Abfolge der Ereignisse? Wie ist die Reihenfolge der Handlung?
    Wenn ich die Geschichte mit Bildern zu erzählen hätte, welche Bilder würde ich brauchen? - Wer sich solche Bilder selbst im Kopf zurecht macht, muss nur noch erzählen, was er eh schon vor seinem inneren Auge sieht!
    In welche einzelnen Bilder kann der Textabschnitt also eingeteilt werden? (Vgl. eine Dia-Serie zu biblischen Geschichten oder ein Bibel-Comic!)

  • K: Kern: Worin liegt der Höhepunkt der Geschichte?
    Worum geht's im Text?
    Der Text in von Menschen verfasster Form enthält Gottes Fingerabdruck. Den gilt es zu suchen. Was will Gott uns sagen?
    Was sagt die Geschichte mir? Worin trifft sie meine Existenz?
    Wo betrifft sie die Kinder? Was soll durch diese Geschichte den Kindern für deren Leben deutlich werden?
    Diese Fragen sind aus dem Text selbst zu beantworten!
    Vorsicht vor eigenen Lieblingsthemen! Immer wieder Kontrolle: Was will der Text sagen?
    Je Jünger die Kinder, desto kürzer die Sätze: Versuche den Kernsatz mit max. 8 Worten wiederzugeben. Bei Jüngeren Kindern aus Ich-Perspektive formulieren.
    Aus vielen möglichen Kerngedanken eines Textes einen auswählen, der zu meinen konkreten Kindern passt.
    Schließlich diesen Kern in die Lebenswelt der Kinder transformieren:
    a) Anwendung:
    Wo könnte ein Kind mit diesem Thema konfrontiert sein? (Situationen in Schule, Freundeskreis, ...)
    b) Umsetzung:
    Wie könnte es den Kern ganz konkret im Alltag umsetzen/ausprobieren?
    Wie kann ich jetzt meinen Kern als Thema schon zu Beginn der Geschichte thematisieren? (Kern: Gott hilft. - Start: Situation der Hilflosigkeit) Mit Fotografie (Bildbetrachtung), mit einer entsprechenden Frage in die Runde, eben mit einer solchen Situation in der Geschichte.


V, wie Verständnisfragen
    • Warum hat er/sie so gehandelt? (Das ist beim Erzählen die wichtigste Frage!) Wie hat x dabei gefühlt? Was wohl gedacht?
    • Betrachte den Text ruhig einmal aus den verschiedenen Perspektiven der vorkommenden Personen. (Was denkt x wohl, was fühlt er, warum handelt er so?)
    • Was bedeutet der Begriff?
    • Welche Bräuche und Sitten gibt es? (Hier hilft meist schon ein gutes Bibellexikon.)

A, wie Anwendungsfragen
Die Anwendungsfragen dienen dazu, über persönliche Konsequenzen aus dem Text nachzudenken. Dieser Punkt braucht oft viel Zeit und Kreativität! Aber es lohnt sich. Denn diese Ergebnisse werden dann auch beim Erzählen unser Reden und Handeln bestimmen.
    • Was habe ich persönlich aus diesem Text gelernt?
    • Wie kann ich diese Erkenntnisse in meinen Alltag umsetzen?
    • Was ist für meine Hörer - meine Kids - wichtig?
      Worin besteht die Relevanz dieser Geschichte für die Kinder?
    • Könnte ich den Kindern eine Begebenheit aus meinem Leben erzählen, wo der Kern dieser Geschichte etwas mit mir zu tun hatte?

Jetzt, und erst jetzt! - will man sich den Weg nicht verbauen und schon frühzeitig auf ganz bestimmte Pfade geführt werden - werfen wir einen Blick in das Helferheft, in Hilfen, wie: Allesumdiekinderkirche.de, Mit Kindern die Bibel entdecken, Der Bibel auf der Spur oder in Bibelkommentare.
Auch diese Aufgabe ist sehr wichtig. Denn immer wieder kommt es vor, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht oder nur eingeschränkt und verzerrt aus seinem bestimmten Blickwinkel heraus. Deshalb sind Korrekturen notwendig. Wir vergleichen nun unsere eigenen Ergebnisse mit den bereits erwähnten Hilfen und ergänzen, korrigieren oder belassen unsere Ergebnisse. Beachte: Nicht alles Gedruckte ist der Weisheit letzter Schluss! - Stimmt das, was hier gedruckt steht?



Die Vorbereitung
Vor dem Erzählen
Allgemeine Regeln beim Erzählen
Erzähltechniken
Alternative Themenreihen

Vor dem Erzählen

  • Eine frühzeitige schriftliche Vorbereitung, wie oben beschrieben, ist ganz wichtig (Stichworte oder ausformuliert).
    Oft malt man sich eine Geschichte im Kopf aus und wenn man sie dann vor den Kindern erzählt, geht sie voll in die Hose. Plötzlich spürt man, das passt ja gar nicht, was ich da erzähle. Da ist ein Bruch, ein Widerspruch, eine Ungereimtheit, im Grunde ist dieser Abschnitt für die Kinder völlig unverständlich.
    Um solche Situationen zu vermeiden, ist es wichtig, Geschichten im Vorfeld auszuformulieren - auch für Profis! Denn nur durch die schriftliche Ausformulierung erkenne ich frühzeitig, wo Brüche und Spannungen sind, wo etwas der besonderen Erklärung bedarf, u. s. w.
  • Viele machen den Fehler, dass sie am Anfang sehr breit erzählen. Doch dann drängt die Zeit und die Geschichte wird gegen Ende immer farbloser.
    Versuche, auch dem Ende ein besonderes Gewicht dadurch zu verleihen, dass du dir gerade auch hier besonders Mühe beim Vorbereiten und Erzählen gibst.
    Werden die Kinder am Ende einer Geschichte immer unruhiger, kann es sein, dass die Geschichte gegen Ende einfach an Qualität verliert und immer farbloser wird, sich zieht!
  • Der Anfang kommt nie wieder! Hier ist natürliche Spannung und Aufmerksamkeit. Was hier gesagt wird hat beste Chancen, hängen zu bleiben. Was hier gesagt wird, kann zum Wegbereiter der ganzen Geschichte werden!
    Am Anfang nie die ganze Geschichte vorwegnehmen!
    Keine Problematisierungen an den Anfang stellen.
  • Was am Ende steht, geht mit!
    Es ist gut, wenn es dir gelingt, gerade im Schlussteil noch einmal die Botschaft/Message in die Geschichte einzubauen.
  • Vielleicht kannst du Ende und Anfang miteinander verbinden. Am Anfang steht die Frage, am Ende steht die Antwort!
    z.B.: Marta trauert um ihren Bruder Lazarus. Sie denkt: Der Tod ist stärker als alles ... - Marta hat erkannt: Gott ist auch stärker als der Tod.
  • Der Schluss sollte möglichst unerwartet sein, völlig anders als es sich die Zuhörer vorstellen.
  • Erzähle in einer klaren Linie. Was war zuerst, was kam dann ...? Denke daran: Du kennst die Geschichte, die Kinder aber kennen die Geschichte nicht. Aber gerade die Kids sollen deiner Erzählung folgen können.
  • Aus welcher Perspektive erzähle ich?
    • Berichte ich völlig unbeteiligt das Geschehen (und dann und dann und dann)?
    • Erzähle ich aus der Sicht des unbeteiligten Berichterstatters?
    • Oder bin ich unmittelbar in der Geschichte beteiligt?
    • Bin ich ein distanzierter Augenzeuge oder der Betroffene selbst?
    • Erfinde ich eine Person, die die Geschichte miterlebt oder nehme ich eine der biblischen Personen?
      Wo liegen im speziellen Fall die Vor- und Nachteile? Hat diese Person auch alles miterlebt?
    • Kann die Geschichte vielleicht sogar aus der Sicht eines Kindes erzählt werden?
      Am Besten sollte es gleichen Alters sein, wie die Kinder in der Kleingruppe, der ich die Geschichte erzähle!
    • Aus der Sicht eines Tieres? Aus der Sicht eines Gegenstandes, der plötzlich sprechen kann, z.B. einer Salbölflasche?
    • Wie gehe ich geschickt damit um, wenn ich live von der Heilung eines Gelähmten berichte und am Ende geht es darum, dass Jesus sich in die Wüste zurück zog um zu beten? Wer hat das erlebt? Wer kann davon berichten? (Später habe ich J. noch einmal getroffen und ihn gefragt, wo er denn war... Er sagte mir... Das hat mich zum Nachdenken gebracht...)
      So kann ich auch einmal ein und dieselbe Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählen!
    Egal für welche Perspektive ich mich entscheide, ich kann im Grunde immer die Fragen moderner Kinder in den Mund des Helden legen.
  • Namen: Namen erleichtern die Zuordnung in der Geschichte. Wer sagt was? Namen machen das Ganze persönlicher!
    Bei frei erfundenen Augenzeugen kann der Name aber dazu führen, dass die Kinder meinen, dieser Mensch gehört auch in die biblische Erzählung. Will ich das? Oder schaffe ich dadurch ein wenig Distanz, dass ich der erfundenen Person statt einem Namen nur eine Berufsbezeichnung gebe? (Der Zeltmacher, der Sandalenmacher, u. s. w.)
  • Beteiligte Personen: Zu viele Personen verwirren die Zuhörer. Man kann einzelne Personen zusammenfassen, z.B.: die Jünger, die Menge. Die biblischen Erzählungen können uns hier als Vorbild dienen!
  • Ich kann nur erzählen, was mir selbst wichtig ist! Nur wo in mir selbst ein Feuer der Begeisterung brennt, kann ich andere anstecken und gewinnen.
  • Ziel soll es sein, dass meine Hörer die Geschichte nicht nur hören, sondern auch vor ihrem inneren Auge sehen, ja, erleben - miterleben und mit den beteiligten Personen mitfühlen können.
    Eine gute Erzählung wird zuerst das Gefühl und erst später den Intellekt ansprechen.
  • Es entsteht eine Identifikation des Hörers mit dem Gehörten
    • Wo man sich in Geschichten hinein finden kann, entsteht Identifikation, Mit-Leiden! (mit einzelnen Personen der Geschichte)
    • So können aber Geschichten auch mehr anrichten, als ich beabsichtige.
    • Der Hörer kann an Stellen tief betroffen sein, die ich gar nicht beabsichtige oder umgekehrt.
    • Die Situation erzählt mit: Der Erzähler als Person, das aktuelle persönliche Umfeld des Hörers
    • Der Hörer hat seine Rolle. Er spielt seine Rolle so gut, wie es ihm vom Erzähler ermöglicht wird.
  • Geschichten erzählen ist mehr!
    • Es ist ein Grundrecht der Menschen und besonders auch der Kinder, dass sie etwas von Gott erfahren. Das für Kinder dazu besonders geeignete Medium ist die biblische Erzählung.
      Denn:
      • Geschichten entsprechen der einfachen kindlichen Denkstruktur.
      • Hier wird das Böse konkretisiert und personalisiert. Und es wird gezeigt, wie das Böse überwunden werden kann!
    • Geschichten können hautnah miterlebt werden!
      Sie können so zur eigenen Erfahrung werden.
    • In der Geschichte erhält man die Chance, in andere Perspektiven Einblick zu gewinnen. Ich begreife Menschen plötzlich ganz konkret, verstehe ihre Probleme, identifiziere mich mit ihnen.
    • Geschichten können helfen, Gefühle auszuprobieren.
    • Geschichten helfen fremde Themen zu thematisieren, Horizonte zu öffnen, Gespräche zu ermöglichen!
    • Ich lerne durch eine Geschichte "spielerisch", wie ich mit einer entsprechenden Situation umgehen kann.
      Ich lerne aus den Fehlern der anderen! Ich lerne, wie Leben gelingen kann, wie mit Leid umgegangen werden kann, ...
    • Im Grunde führt jede Erzählung offen oder versteckt ihren Nutzen mit sich.
    • Gute Geschichten setzen mir Antworten auf meine Probleme nicht unmittelbar vor. Erst durchs Nachdenken wird die Geschichte auch für mich relevant. Ich werde also nicht offen von oben herab belehrt, sondern muss meinen eigenen Grips anstrengen.
      Churchill sagte einmal: Ich liebe es zu lernen! Ich hasse es, gelehrt zu werden!
    • Im Erzählen biblischer Geschichten kann sich eine Begegnung mit Gott ereignen!
    • Biblische Geschichten können das Leben verändern. Aus dem Hören kann Glauben entstehen!
    • Biblische Geschichten sprechen die Urthemen des Menschen an: Aufbruch, Gott ist mit mir auf dem Weg! ...
      Es sind Geschichten aus dem Leben!
    • Biblische Geschichten sprechen auch die Schattenseiten der Helden an! Und Gott will dennoch mit ihnen zu tun haben!
    So, wie jede und jeder diese Erfahrungen mit Geschichten selbst machen kann, so können wir diese Erfahrungen wohl auch auf unsere Kinder übertragen!
  • Es gilt immer wieder danach zu fragen, worin besteht die Relevanz dieses Textes für meine Kinder? Können meine Kinder diese Lebenswelt nachvollziehen, sind das ihre eigene Probleme? Inwiefern lässt sich der Text übertragen? (Lässt er sich überhaupt auf mein Leben übertragen? Kann ich das den Kindern erzählen?) Kann ich andere anstecken und gewinnen?
  • Wem erzähle ich meine Geschichte?
    Mit welchen Kindern ist zu rechnen? Welche Eigenarten haben sie? Kennen sie die Geschichte schon? Haben sie Vorlieben für eine bestimmte Erzählart? Welches Alter haben sie und welche Interessen? Was will ich ihnen mit dieser Geschichte auf den Weg geben?
  • Verantwortungsbewusste Erzähler wissen, was sie wann wem erzählen.
  • Erzählen verändert den Erzähler und die Gruppe.

  • Den Raum gilt es frühzeitig herzurichten und dabei auch auf die Sitzordnung (Kreis, Halbkreis, Hocker, Stühle, Boden, u. s. w.) zu achten. Kann ich meine Erzählung durch einen besonderen Raumschmuck vertiefen (Bilder, Dekoration u. s. w.)?
  • Erzählerstandort: Platz des Erzählers so wählen, dass alle Kinder den Erzähler sehen können und der Erzähler alle Kinder im Blickfeld hat. Um jede Ablenkung zu vermeiden, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Kinder von Fenstern, etc. abgewandt sitzen. Stehend oder sitzend erzählen - selbst testen.
  • Wo liegt der Spickzettel?
    Wer die Gabe hat ganz frei zu erzählen, der möge sie nutzen. Wer diese Freiheit aber nicht hat, möge üben!
    Dennoch: Nachdem du die Geschichte ausformuliert hast, kannst du z.B. mit einem Textmarker einzelne Worte deiner Geschichte markieren, an Hand derer du dann die Geschichte erzählen kannst. Oder du schreibst dir die Stichworte noch einmal heraus. Es sind im Grunde die im P-O-Z-E-K - Schlüssel beschriebenen Ereignisse/Bilder - dieses mal eben bereits aus deiner ausformulierten Geschichte.
  • Hilfsmittel bereithalten (Landkarten, Fotos, Zeichnungen, Kerzen, Raumschmuck, ...). Bilder (aus Lexika oder ähnlichem) zeigen während der Erzählung stört und unterbricht je nach Erzähltechnik den Ablauf und die Spannung. Dann erst nach Beenden des Erzählens die Bilder zeigen oder große Bilder und dergleichen zum Ausschmücken vor Beginn im Raum aufhängen, um in die Geschichte einzustimmen.
    Es ist natürlich etwas völlig anderes, wenn die gesamte Erzählung auf Bildern beruht, wenn man z.B. die Geschichte mit Dias oder einer Kinderbibel erzählt.
    Problematisch wird es vor allem dann, wenn das große Suchen nach einem Bild mitten in der Erzählung los bricht.


Die Vorbereitung
Vor dem Erzählen
Allgemeine Regeln beim Erzählen
Erzähltechniken
Alternative Themenreihen

Allgemeine Regeln beim Erzählen

In einer 6. Klasse Hauptschule habe ich folgende kurzen Anweisungen für einen Aufsatz gefunden:
  • Achte auf den Aufbau: Einleitung - Hauptteil - Schluss
  • Schreibe in der richtigen Zeitform
    Will ich erzählen (Vergangenheit) oder will ich die Kids mitten ins Geschehen mit hinein nehmen (Gegenwart)?
  • Verwende lebendige Adjektive und Verben
  • Verwende wörtliche Rede
  • Zeige Gedanken und Gefühle der beteiligten Personen
  • Vermeide Wiederholungen
  • Gib den Personen einen Namen
  • Erzähle den Höhepunkt spannend
Damit sind im Grunde schon die wesentlichen Regeln des Erzählens festgehalten. Eigentlich wissen wir das also schon seit Klasse 6. Nun sollten wir es natürlich auch noch anwenden ...

Natürlich gibt es auch darüber hinaus noch einige allgemeine Regeln, die beim Erzählen beachtet werden wollen:

Eigene Ergriffenheit

  • Man muss selbst berührt sein von der Geschichte, um andere zu berühren.
  • Be-geist-erung ist beim Erzählen ganz wichtig. Bin ich be-geist-ert, werden es auch andere werden.
  • Begebenheiten aus dem eigenen Leben erzählen, wo es zur Geschichte passt.



Man erzählt nicht nur mit dem Mund

  • Blickkontakt zu den Kindern halten.
    Wenn es dir gelingt, stets im Blickkontakt mit jedem einzelnen Kind in deiner Kleingruppe während der Erzählung zu stehen, wird
    • sich jedes Kind persönlich angesprochen wissen
    • dem Quatschmachen im Vorfeld gewehrt
    • kannst du schon während des Erzählens in den Augen der Kinder ablesen, ob sie es verstehen, ob sie Fragen haben, ...
  • Als Erzähler mitgehen, mit Händen und Füßen erzählen und vor allem mit dem Herzen!
  • Achte einmal auf deine Mimik (Gesichtszüge). Passen sie zu dem, was du sagst? Unterstreichen sie das Gesagte?
  • Achte einmal auf deine Gestik (Körpersprache: z. B. Hände). Passen sie zu dem, was du sagst? Unterstreichen sie das Gesagte?
  • Achte einmal auf deine Betonungen. Passen sie zu dem, was du sagst? Unterstreichen sie das Gesagte? Ist deine Stimmlage eintönig, ist auch deine Erzählung eintönig!



Spannung erzeugen

  • Freies Erzählen kommt bei den Kinder am besten an (nicht ablesen!). Ausnahmen bestätigen die Regel!
  • Ganz wichtig: Der erste Satz der Geschichte - der Start! Nicht: Ich erzähle euch jetzt die und die Geschichte. Sondern: Einfach anfangen, leise, langsam, mit einer Aktion, einem Ausruf, einer Frage, neutral, unvermittelt, ...
    Der "Einstieg" ist das Abholen der Kinder, das Hinführen, das Interessantmachen.
    Der Anfang kommt nie wieder!
  • Nichts vorwegnehmen! In der Einleitung auf gar keinen Fall schon etwas über das Thema der Geschichte verraten und dadurch die Spannung nehmen.
  • Keine langen Vorreden! Keine breiten theoretischen Vorerklärungen. Sondern: Sofort einsteigen, mitten in die Szene platzen...
  • Am Anfang muss die Frage, das Problem deutlich werden.
  • Das Ende sollte darauf eine Antwort, eine Lösung haben.
  • Zieht sich diese Fragestellung, dieses Problem wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte?
  • Bei der Einleitung den Kindern ausführlich sagen, wo sich die Geschichte abspielt (Gerüche, Geräusche, Landschaften u. s. w. beschreiben). Damit regst du die Fantasie deiner Zuhörer an.
  • Unvermittelt Spannung erzeugen: Durch ein unerwartetes Ereignis, durch einen Aufschrei, durch die überraschende Focussierung einer Person inmitten der so friedlich beschriebenen Landschaft. (Haaalt! brüllt der Hauptmann...)
  • Spannung langsam aufbauen. Wo liegt der Höhepunkt deiner Geschichte? Auf was läuft alles zu?
  • Spannung bewusst erzeugen:.
    • Spannung entsteht durch Ereignisse und Handlungen!
      Wo technische Schilderungen im Vordergrund stehen, wird nicht gehandelt. (Z. B. die Steuerpraxis in Handlungen der Hauptperson beschreiben!)
      Wo geredet wird, wird nicht gehandelt.
      Dennoch kommen wir bei biblischen Geschichten ohne die Reden nicht aus. Denn in den Gesprächen wird das Innere der beteiligten Personen offenbar. Um an ihrem Erleben teilzunehmen, muss man sie reden hören.
    • Kurze Sätze können aber auch die Spannung steigern: Es blitzt. Der Donner! - Er fällt zu Boden...
    • Spannung kann man auch dadurch schaffen, dass man immer schneller erzählt, stockt (Mund und Augen aufreißen!).
    • Spannung kann man auch dadurch schaffen, dass man Verben aufzählt: Er geht, er wird schneller, er rennt, bleibt stehen, besinnt sich, rennt weiter und schreit...
    • Spannung kann man auch dadurch schaffen, dass man mit den Worten spielt, sie entsprechend ausspricht und betont:
      Winnnd, sssäussseln, brrrummen...
    • Spannung entsteht auch durch Auschmücken von Details. Denn dadurch wird die Geschichte so plastisch, dass man beginnt mit und in der Geschichte zu leben.
    • Spannung entsteht durch Gefühle und die Identifikation mit eben diesen Gefühlen - ich erlebe die Geschichte mit.
    • Spannung entsteht durch visuelle Hilfsmittel.
      Eine Binde liegt auf dem Tisch. Du beginnst sie zusammen zu rollen (lass dir Zeit, dann): Die braucht Lazarus nun nicht mehr! (Jetzt kannst du die Geschichte erzählen.)
    • Unterbrechung der Erzählung für Erklärungen gilt es tunlichst zu vermeiden!
    • Ich kann den Handlungsablauf noch etwas dehnen, um die Spannung zu steigern - aber Vorsicht! Zu viel kann alles kaputt machen.
      Ein Negativ-Beispiel: Mose trat vor den Pharao und sagte...
      Vielleicht besser: Mose trat langsam vor den Pharao. Er hatte dabei die gesamte Zeit den Kopf gesenkt. Langsam sah er auf...



Relevanz für die Kinder

  • Stelle eine Beziehung zwischen den Kindern und einer der Personen aus Geschichte her. Die Geschichte muss zu IHRER Geschichte werden!
  • Willst du den Kindern eine Message mit auf den Weg geben, dann baue sie in den Fluss deiner Geschichte ein, aber hänge sie nicht unvermittelt an den Schluss.
    Unter Umständen wiederhole immer wieder in der Geschichte, um was es geht, was die Message ist, ohne dabei plump vorzugehen. Wenn du am Ende deiner Geschichte dann die Kinder fragst, was die Geschichte zu sagen hat und sie es aus der Erzählung herausgehört haben, hast du gewonnen.
  • Eine gute Erzählung enthält in aller Regel so viel Moral, das es nicht mehr nötig ist, am Ende über die Geschichte zu sprechen.
    (Abfragen, um zu sehen, ob ich aufgepasst habe, erinnert an die Schule und ist ein Killer!)



Texttreue und Ausschmückungen, Unbekanntes erklären

Umso unerfahrener Kinder sind, umso wichtiger ist es, dass die Wiedererkennbarkeit der biblischen Geschichte gewährleistet wird!
Die biblische Botschaft soll also erkennbar und identifizierbar bleiben.
  • Überlege dir immer wieder, wie frei und wie eng du am biblischen Text bleiben willst. Ist eine Ausschmückung meiner Erzählung oder gar der biblischen Botschaft zuträglich? Lenken meine Ausschmückungen und Ausführungen von dem ab, was ich eigentlich sagen und erzählen will?
  • Ausschmücken sollten immer dem Verständnis dienen.
    Die heute fremd gewordene Welt der Bibel gilt es durch ergänzende, aber in die Geschichte integrierte Sacherklärungen, anschaulich zu machen.
  • Ausschmückungen sollen die Botschaft der Geschichte in unsere Zeit hinein tragen, Identifikationsmöglichkeiten bieten.
    Vorsicht:
    • Zu viele bunte Details können die Geschichte überfrachten
    • Ausschmückungen können massiv die Gewichtung verschieben, die Aussage verfälschen
    • Vor lauter Ausschmückungen kann die Hauptaussage der Geschichte völlig untergehen
    Die Fantasie muss im Dienst der biblischen Geschichte stehen!
  • Unbekannte Wörter müssen zu einer Geschichte geformt werden.
    Beispiel aus Lk 15: Schoten (anstatt zu erklären, eine Geschichte:)
      Der Sohn musste nun die Schweine hüten. Zu seinen Aufgaben gehörte auch, dass er sich um das Fressen der Schweine kümmern musste. Jeden Morgen stand er noch vor Sonnenaufgang auf und ging in die Scheune, dort holte er einen alten Korb, mit dem er nun hinaus vor das Dorf marschierte. Dort standen einige ganz besondere Bäume. Man nannte sie Johannisbrotbäume. Ihre Früchte waren gerade reif. Sie sahen fast so aus wie Landjäger. So lang wie Bananen, aber flach und braun. Mit ihnen füllte der Sohn den Korb...
      Ein weiteres Beispiel wären "die Tagelöhner". Aber gerade so Begriffe wie Tagelöhner müssen nicht erst dann eingebaut werden, wenn sie im biblischen Bericht vorkommen. Hier wäre es z.B. möglich, ganz zu Beginn von den Angestellten zu erzählen, wenn man auch den Hof und die Familiengeschichte des verlorenen Sohnes ein wenig beleuchtet.
  • So wie wir unbekannte Worte als Geschichten in die Erzählung einbauen, so können wir auch die Botschaft als Geschichte in die Erzählung einbauen.
    Z.B. Bekehrung: Wir erzählen, wie so eine Bekehrung aussehen könnte, was einer denkt und fühlt und macht, der sich bekehrt...
  • Spiele mit offenen Karten! Sage den Kindern im Anschluss an die Erzählung, ob du nun ein schönes Märchen erzählt hast, ein eigenes Erlebnis, irgendeine wahre Geschichte oder einen Text aus der Bibel!
    Leg doch beim Erzählen deine Bibel vor dich hin und zeige damit, worauf du dich berufst! Es ist immer wieder auch deutlich zu machen, dass wir keine Märchen erzählen, sondern Erlebnisberichte (so wurde und wird Gott erlebt!) aus der Bibel - auch wenn das nicht mehr allgemein so gesehen wird!
  • Situation veranschaulichen durch bildliches Erzählen. Die Geschichte muss in Einzelzügen anschaulich werden, wie bei einer Nahaufnahme im Film.
    Eindrückliche Einzelheiten sind aber sparsam zu verwenden, sonst verpufft ihre Wirkung schnell.



Grundregeln:

  • Erzählen hat mit mir, einer Geschichte und mit meinem Gegenüber zu tun!
    • Nur was mich an der Geschichte begeistert, kann ich begeisternd weitererzählen! Meine Person wirkt beim Erzählen mit!
    • Die Zuhörer geben der Geschichte ihre Deutung! Sie bringen ihre Laune, Erfahrungen und ein gewisses Vorverständnis mit. Durch diesen Blickwinkel interpretieren sie die Geschichte.
    • Wird der Erzähler, werden die Zuhörer dem zugrundeliegenden biblischen Text gerecht?
  • Du musst wissen, was du erzählen und sagen willst! In deinem Kopf muss Klarheit herrschen. Deshalb brauchst du Bilder vor deinem inneren Auge! Deshalb muss die Geschichte einmal ausformuliert sein. Sonst kann es dir passieren, dass du plötzlich selbst von einem Bruch in deiner Erzählung überrascht wirst, an den du zuvor gar nicht gedacht hast: Äh, wie geht's nun weiter?
    Und wenn man einmal stecken bleibt...
    • Ursache: Dann ist vielleicht das innere Bild verloren gegangen.
      Vielleicht ist ein Bruch - mangels intensiver Vorbereitung - plötzlich da.
    • Nun aber nicht: Jetzt habe ich den Faden verloren...
      Vielmehr: Durch Schweigen die Spannung erhalten, ja fördern, um in dieser Phase selbst den Faden wieder zu finden!
  • Kurze Sätze! Lange Schachtelsätze sind tödlich!
  • Möglichst direkte Rede
  • Wie könnten die Beteiligten Personen auf ein bestimmtes Wort reagiert haben? (Gesichtszüge, Körperhaltung u. s. w. beschreiben.)
  • Unterbreche deine Geschichte nicht durch Erklärungen!
  • Abwechslung hereinbringen: Auf die Stimme achten, sie gibt der Erzählung sehr viel Farbe: Laut, leise, hell, dunkel, schnell, langsam, betont, im Dialekt sprechen, Geräusche hörbar machen.
  • Viel wörtliche Rede verwenden, sowie Ausrufe- und Fragesätze.
  • Pausen erzählen mit, sie steigern die Spannung und bringen Ruhe.
    Oft fehlt die Zeit, zu verweilen, zu riechen, zu hören, zu staunen...
    • Zeitlupen schaffen Spannung, steigern Aufmerksamkeit
    • Handlungen zerdehnen: Kl. Pausen im Erzählfluss verstärken die Effekte
  • So sprechen, wie allgemein üblich.
    Schwäbisch (Dialekt) -- ja bitte, aber es muss jeder verstehen können. Auf ausländische Kinder achten!
  • Ein drohendes Wort muss drohend, eine ängstliche Frage ängstlich klingen!
    Sprich mit einem natürlichen Tonfall!
  • Bringe Leben in deine Erzählung, indem du so erzählst, als ob man mitten im Geschehen wäre. Erzähle räumlich: "Ich ging die Straße hinab. Da sah ich ..."
  • Komm mit einem fiktiven Gegenüber ins Gespräch.
  • Entwerte deine Geschichte nicht durch plumpe Gags. Die Grenzen zwischen Brauchbarem und Geschmacklosem sind fließend.
  • Komm nach dem Höhepunkt schnell zum Ende.
    Der Spannungsbogen sollte immer mehr im Verlauf der Geschichte ansteigen. Hat er den Höhepunkt erreicht, darf auch das Ende der Geschichte nicht mehr weit sein.
  • Zum Spannungsbogen: Es ist nicht immer einfach, den Spannungsbogen einer Geschichte klar nachzuzeichnen. Diese Bilder sollen dir deshalb auch lediglich Gefahren aufzeigen und wie man es besser machen kann.
  • Die Einleitung ist zu lang
  • Die Spannung verliert in der Mitte der Erzählung ihre Kraft
  • Die Geschichte läuft nicht auf einen klaren Höhepunkt zu
  • Am Ende wird noch einmal alles reingepackt
  • Der Schluss wird damit zu lang, die Kinder schalten ab! Weniger wäre mehr gewesen!
  • Auch hier ist die Einleitung zu lang
  • Die Spannung steigt dann aber klar an
  • Fällt dann aber wieder ab (Geschichte wird langweilig)
  • Steigt noch einmal
  • Doch auch das Ende wird noch einmal langatmig
  • Einleitung zu lang
  • Spannung steigt toll an
  • Doch am Höhepunkt angelangt, sind die Aussagen wirr und unklar und drehen sich im Kreise
  • Alle warten auf das Ende - und warten - und warten...
  • Idealkurve!
  • kurzer Einstieg
  • die Spannung steigt stetig an
  • alles läuft auf einen Höhepunkt zu
  • nach dem Höhepunkt findet die Geschichte bald ihr Ende
  • Die Erzähldauer kann zwischen 5 - 30 Minuten liegen. Kinder nicht überfordern. Auch Kinder müssen wieder lernen, still zu sitzen und zuzuhören.
  • Achte auf spontane Äußerungen deiner Zuhörer und baue sie in deine Erzählung ein.
    Zwischenrufe aus dem Publikum sind oft nicht destruktiv gemeint, sondern durch lebendiges Erleben ausgelöst!
    • Manchmal sind themenfremde Zwischenrufe auch ein Zeichen dafür, dass der Funke nicht übergesprungen ist!
    • Passende Zwischenrufe wo möglich aufnehmen und in weitere Erzählung integrieren, z. B.: Genau so haben die Jünger damals auch gedacht...
    • Grundsätzlich gibt es auch die Möglichkeit, das Publikum selber zu Ende erzählen lassen - doch Erzählungen sind mehr als ein Gespräch, sie leben von erzählten Bildern!
    • An dieser Stelle kann es durchaus auch angebracht sein, zu signalisieren, dass du jetzt erzählen willst. (Meist genügt schon ein Fingerzeig!)
  • Sinnvoll eingebaute, bewusste Wiederholungen von Bildern oder Formulierungen haben einen Memoriereffekt. So können z.B. die Hauptaussagen einer Geschichte immer wieder in einer Geschichte auftreten. Hört man den selben Satz aus dem Munde verschiedener - in der Geschichte beteiligten - Personen, so können damit unterschiedliche Aspekte beleuchtet werden.
    • Geschickte Wiederholungen geben den Zuhörern das Gefühl, sich bereits auszukennen
    • Wiederholungen können wie Kehrverse mitgesprochen werden und ermöglichen so Beteiligung
    • wichtige Botschaften prägen sich so ein!


Der Erzählakt

  • Eine Geschichte zu schreiben ist das Eine, eine Geschichte zu erzählen, vorzutragen, das Andere.
  • Ich empfinde es als große Hilfe, wenn man mit einer Stichwortliste (als Zusammenfassung meiner ausformulierten Erzählung) in der Hand, in die Geschichte treten kann.
    Allein das Wissen um die Liste gibt schon Sicherheit.
  • Es gibt Erzählvorträge, bei denen ich an so viel denken muss, dass ich ein ausführlicheres Konzept vor mir haben muss. Dennoch will ich im Stehen erzählen und will meine Hände frei gebrauchen können. Dann nehme ich einen Notenständer, den ich ganz selbstverständlich vor mich hin stelle. Darauf liegen meine (bunt markierten) Blätter.
  • Am Besten ist es natürlich, wenn man die Gabe und die Freiheit hat, Geschichten frei zu erzählen. Aber besser ab und zu ein Blick ins Konzept, als im Anschluss zutiefst unglücklich zu sein, weil man so viel zu erzählen vergessen hat.
  • Ein Konzept darf aber nie die Folge einer schlechten Vorbereitung sein!
  • Gerade wer mit Konzept arbeitet, muss die Grundregeln des Erzählens erst recht einhalten:
    • Blickkontakt zu den Kids halten
    • Mit der Stimme spielen: Laut - leise, langsam - schnell, fröhlich - traurig, ...
    • Nur wo ich selbst in meiner Geschichte lebe, wird es mir gelingen, die Kinder mit in die Geschichte hinein zu nehmen.
  • Das Umfeld muss stimmen:
    • Der Raum sollte das Erzählen ermöglichen und nicht verhindern.
      Ein Tischfußball kann die ganze Aufmerksamkeit der Kinder auf sich ziehen. Alle fiebern nur dem Ende der Geschichte entgegen.
    • Die Kinder sollten nie Fensterblick haben.
    • Hinter dem Erzähler/der Erzählerin ist niemand!
    • Die Sitzordnung muss den freien Blick zum Erzählenden ermöglichen und so sein, dass die Kinder sich nicht gegenseitig ablenken.
  • Wo möglich sollten mehrere Sinne angesprochen werden.


Erzählen speziell bei den Minis


Erzählen lernen - wie macht man das?

Erzählen kann jeder! Viele tun es unbewusst: sie erzählen vom Ausflug, dem Urlaub, von zu Hause, ...
Wo ich etwas erlebt habe, fällt das Erzählen leicht! Also muss ich selbst die biblischen Geschichten für mich nach-erleben!

Einige Hilfen dazu:
  • Das innere Bild/das innere Auge
    • Ich stelle mir vor, ich stehe am Ort des Geschehens meiner Geschichte und schaue alles mit meinem "inneren Auge".
      • Wie sieht es da aus?
      • Wie ist die Atmosphäre?
      • Wie riecht es da?
      • Was ist zu hören?
    • Vor dem Erzählen muss ich mir also selbst ein Bild von den Personen in meiner Geschichte machen, die ich erzählen will.
      • Wie sieht der Mann aus?
      • Kleidung?
      • Sein Charakter?
      • Besonderheiten? Details?
      Überprüfe, ob Orte und Personen auch wirklich zur Erzählung passen!
    • Wie vor meinem "inneren Auge" entsteht vor dem "inneren Auge" meiner Zuhörer ein ähnliches Bild!
      Dieses Bild ist reicher als ein fertiges Bild eines Fotos u. s. w.
    • Die angefangenen Bilder müssen bis zum Schluss durchgehalten werden.
    • Ein Personenwechsel oder ein Ortswechsel in der Erzählung wollen ebenso beschrieben sein!
    • Wenn das Bild lebendig in mir ist, so wird sich alles danach richten: meine Stimme, meine Körperhaltung, der weitere Erzählfluss.
    • Innere Bilder helfen mir automatisch, angemessen bei der Sache zu bleiben! (Fortgang der Erzählung, Stimme, Körperhaltung, ...)

  • Die wörtliche Rede/das innere Ohr
    • Mein inneres Ohr muss hören können...
      • Geräusche (Wasser, Bäume, Tiere, Werkzeuge, ...)
      • Wie reden die Menschen?
      • Was sagen sie?
      • Wie sagen sie es?
    • Die Personen sprechen lassen ...
      • Bei indirekter Rede entfällt weitgehend die Betonung, die Erzählung wird monoton!
      • Passt das Reden zum Charakter?
        (Der König spricht würdevoll und langsam; der Ängstliche abgehackt, wirr und schnell...)
      • Das innere Bild beeinflusst die Rede, die Tonlage, das zu sagende!
        Diese Rede wird die Hörer in ihren Bann ziehen!
      • Es besteht aber auch die Gefahr der emotionalen Übertreibung: schreien, heulen, ...
        Betonung muss auch dezent sein können
        Extreme sind für Höhepunkte aufzuheben.
      • Manchmal ist es hilfreich, zusätzliche Personen zu erfinden, um Gespräche mit wörtlicher Rede zu ermöglichen!
    • Das Selbstgespräch!
      • Im Selbstgespräch, können Gedanken und Gefühle zum Ausdruck kommen!
        (Zögerliche, langsame, nachdenkliche wörtliche Rede im Selbstgespräch!)
      • Im Selbstgespräch kann auch die weitere Handlung berichtet werden...
      • Eine ganze Geschichte kann in einem fortlaufenden Selbstgespräch aus der Sicht eines Dritten erzählt werden.
        Alternativ erzählt ein Tier oder ein lebendig gewordener Gegenstand!
        Probleme:
          - Meist nur am Anfang spannender!
          - für den Erzählenden komplizierter
          - Die Fantasie bleibt gerne an solchen Erfindungen hängen...

Erzählen kann man lernen - vorausgesetzt, ich will es, ich probiere es aus, ich fange einfach mal an.
Der Erzähler gestaltet die Atmosphäre. Seine schöpferische Tätigkeit überträgt sich auf die Zuhörer. Beim Erzählen schlüpft man in eine andere Person.
  • Erzählen lernen braucht Zeit! Nur nicht müde werden!
  • Guten Erzählern aufmerksam zuhören. Wie macht der/die das? Wie erreicht er/sie Spannung,...?
  • Sich von anderen Helfern korrigieren lassen (im Anschluss!).
  • Üben in der Praxis!
  • Die Theorie in der Praxis anwenden!
  • Überlegen (bei mir und bei anderen): Was war gut, was weniger, warum?
  • Gut vorbereiten!
  • Sich selbst einmal eine Geschichte erzählen - von vorne bis zum Schluss! (Tonbandaufnahme?!)




Die Vorbereitung
Vor dem Erzählen
Allgemeine Regeln beim Erzählen
Erzähltechniken
Alternative Themenreihen

Erzähltechniken





Die "einfache" Erzählung

  • Die biblische Geschichte kurz und möglichst textgetreu nacherzählen.
  • Die biblische Geschichte frei nacherzählen. Einzelheiten werden ergänzt, bis hin zu weiteren Personen und Geschehnissen!
Die Frage der Perspektive:
  • Erzählen als neutraler Erzähler (auf Dauer ziemlich langweilig):
    In der Bibel wird einmal berichtet, wie ...
  • Erzählen aus neutraler Perspektive: Einmal kam ein reicher Mann zu X und fragte ...
  • Erzählen als zufällig am Ort des Geschehens vorbeikommender Passant.
  • Erzählen aus der Ich-Perspektive, als unmittelbar am Geschehen Beteiligter.
  • Aus welcher Sicht kann man diese Geschichte noch erzählen?
    Hauptperson, Nebenpersonen, Personen, die gar nicht vorkommen oder gar aus der Perspektive eines Tieres, eines Gegenstandes?
  • Manche Geschichten bieten sich an, dass man sie aus der Sicht durch verschiedene Brillen erzählt: Durch eine rosarote (positiver Blickwinkel), eine schwarze (negativer Blickwinkel) und eine klare Brille (Positives und Negatives abwägend). Du kannst dabei die jeweilige Sicht durch die passende Brille anschaulich machen! (Z.B. bietet sich eine solche Erzählung bei Apg 6,1 an.)
  • Verfremdung der biblischen Geschichte
    • Genau das Gegenteil erzählen
    • Aktualisieren: Aus dem Gespann Ochsen wird ein Schlepper ...
  • Die Geschichte in einen Rahmen packen, der entweder ebenfalls in der Vergangenheit spielt oder aber die Erzählung in die Gegenwart herein holt. Beide Male ist der Vorteil, dass durch den Rahmen die "Anwendung" der Geschichte besonders schön zum Ausdruck gebracht werden kann.
Zeitform:
  • Erzählen in der Vergangenheit oder Gegenwart (Kinder gehen eher in einer Erzählung auf, die in der Gegenwart erzählt wird).
    Eine Erzählung in der Gegenwartsform (Präsens), nimmt die Kinder mitten in das Geschehen hinein. Eine Erzählung in der Vergangenheitsform (Imperfekt) macht eher deutlich, dass sich diese Geschichte einmal zugetragen hat.


Spielen und erzählen

  • Erzählung als unmittelbar am Geschehen Beteiligter in der Ich-Form (s. o.)
    Jetzt aber mit ganzem Einsatz (funktioniert besonders gut in einer guten Verkleidung und sollte nicht zu oft wiederholt werden). Dabei ist es wichtig, alle unpassenden Gegenstände wie Uhren, Brillen, Turnschuhe u. s. w. abzulegen und dafür in ein Gewand und in eine neue Person zu schlüpfen.
  • So erzählen, dass vor meinen eigenen Augen ein Bild entsteht, mit Farben, mit Geräuschen und Gerüchen.
    Ein hilfreicher Start könnte z.B. sein: " Ich gehe die Straße runter und komme an ein Haus. Da seh' ich ... und höre ...".
    (Dieser Ansatz führt den Erzähler dazu, dass er selbst seinen Platz in der Geschichte einnimmt. Gesellt er sich zu einer der Gruppen - Jünger, Gegner, Betroffene - oder bleibt er abseits und unbeteiligt stehen?)
  • Erzählen in Dialogen, vielleicht sogar gleich spielen?
  • Geschichte vorspielen, Spiel, Rollenspiel (toll, wenn die Kinder daran beteiligt sind; kann aber auch chaotisch werden. Wenn nur die HelferInnen spielen, muss es gut vorbereitet und geprobt sein! Vorsicht bei Sponti-Aktionen!).
Es ist überhaupt kein Problem, wenn bei einem Anspiel etc. die Erzähler auf einem Notenständer ihre Texte liegen haben und auch mal kurz nachschauen.
Ein geschmückter Raum, bzw. entsprechende Requisiten sind die halbe Miete. Einmal gekaufte oder gebastelte Requisiten können immer wieder verwendet werden.


Tipps und Tricks für Schauspieler im Kindergottesdienst

  • Zur Vorbereitung des Textes:

    • Achte auf die Spannung, verliere dich nicht in Nebensächlichkeiten!
    • Keine zu langen Monologe! Sie ermüden deine Zuschauer und deine Mitspieler wissen nicht, was sie in der Zeit tun sollen.
    • Arbeite bewusst auch ein paar Lacher ein. Ein Schauspiel lebt auch von Übertreibungen. Übertreibungen können auch Wesentliches einfach deutlicher vor Augen stellen.
      Z. B.: Da ist jemand traurig. Er braucht Trost. Sein Gegenüber reicht ihm ein überdimensional großes Taschentuch.
      Nicht: Da hatte ich Angst! Sondern: Da hab ich mir beinahe in die Hosen gemacht!
    • Den Dialog einmal ausformulieren. Nur so entdeckt man, wo es vielleicht Unstimmigkeiten in der Logik gibt!
    • Die Message muss im Spiel enthalten sein und darf nicht lose an den Schluss angehängt werden.

  • Zur Vorbereitung für mich selbst:

    • Du musst in eine andere Rolle schlüpfen.
      • Wen spiele ich da eigentlich? Was weiß ich über ihn?
      • Was für ein Charakter hat dieser Mensch? Wie bringe ich am Besten den Charakter rüber?
      • Denke dich ganz in diese Person hinein! Wie geht es ihr? Wie denkt sie? Wie fühlt sie? Wie sieht sie aus?
      • In welcher Zeit lebt die Person? Was sind die Besonderheiten? Kleidung?
      • Mach dir die einzelnen Szenen des Stücks klar?
      • Halte dir die Hauptaussage des Stücks immer wieder vor Augen! (Was dient der Hauptaussage? Was ist eher hinderlich?)
        Womit kann ich die Hauptaussage meines Spiels durch mein Spiel unterstützen? Es geht auch hier darum, eine biblische Wahrheit den Zuschauern deutlich vor Augen zu stellen.
    • Unterscheide klar zwischen deiner Persönlichkeit und der der Person, die du spielen willst!
      Es ist für dich und deine Zuschauer sehr wichtig, dass du deine Persönlichkeit von der des Gespielten trennst.
      Bevor ich die Bühne betrete, schlüpfe ich ganz in die Person, die ich spiele. Trete ich von der Bühne ab, lege ich auch die gespielte Person ab!

  • Zur Vorbereitung des Stücks:

    • Solche Aufführungen, selbst ganz kleine, müssen geprobt werden!
    • Probt mit einem Regisseur! Der Regisseur muss auf Sprache, Ausdruck (der Gebärden), Haltung, Spiel, zeitlicher Einsatz, ... achten und auch kritisieren dürfen. Was penibel und kleinlich wirken mag, hat aber im Schauspiel große Auswirkungen!
      Der Regisseur muss auch auf die Gleichwertigkeit der Spieler achten. (Den einen noch etwas fördern, den andern in seinem Spiel etwas bremsen!)
    • Requisiten können die Aussagen des Stücks unterstreichen. Sie haben aber eine untergeordnete, eine dienende Funktion. So viel wie nötig, mit so wenig Aufwand als möglich!
    • Überlege dir immer schon im Vorfeld: Wo stehe ich? Wie trete ich auf? Wie trete ich ab? Wohin? Wie stehe ich? Was mach ich mit meinen Händen? Was mache ich, wenn mein Dialogpartner redet? (Dazu ist es immer gut, wenn du etwas in den Händen hältst: Ein Hobel, ein Wäschekorb, ...)
    • Kleider machen Leute! (Perücken und Kopfbedeckungen auch!)
    • Wer ist der Souffleur? Wo ist der Souffleur?

  • Zur Sprache:

    • Sprich langsam, laut und deutlich!
    • Sprich etwas übertrieben: übertrieben deutlich!
    • Sprich sehr betont!
    • Wenn möglich, improvisiere deinen Text. Du musst dazu wissen, um was es geht, worauf der Text hinaus will. Dann denke dich in deine Person hinein und spiele, ja, lebe sie!
    • Wer seinen Text gut vorbereitet hat, kann zur eigenen Sicherheit auch einen Notenständer aufstellen, auf dem seine Zettel gut präpariert ausliegen. (Vielleicht auch mehrere Notenständer für einen Stellungswechsel!)

  • Möglichkeiten der Inszenierung:

    • Ein Sprecher/Erzähler führt durch die Szenen
    • Vor jeder neuen Szene wird ein Schild mit dem Titel der Szene hochgehalten und vorgelesen
    • Ein Detektiv steckt die Rahmenhandlung ab
    • Altes und Neues miteinander vermischen: Ein Telefonat zur Zeit Jesu! Die beiden Gesprächspartner stehen beide getrennt auf der Bühne am Telefon ...
    • A stellt B einen Brief von C vor. Sie kommentieren im Dialog den Inhalt des Briefs.
    • Die biblische Geschichte in die Gegenwart übertragen und spielen
    • Neuigkeiten werden auf dem Marktplatz ausgetauscht
    • Der Reporter lenkt das Gespräch, evtl. sogar mit Nachrichtensprecher und Live-Schaltungen zum Ort des Geschehens (Der Reporter darf gerne neugierig und kritisch sein!)
    • Auch ein Tier kann zum Interviewpartner werden
    • Die biblische Geschichte in ihrem biblischen Kontext "auf alt" spielen
    • Ein-Mann-Spiel:
      Vater und Sohn unterhalten sich. Vater schaut von oben nach unten und spricht mit tiefer Stimme. Hat evtl. eine Schildmütze auf, deren Schild nach unten geht.
      Der Vater verwandelt sich in den Sohn, indem er sich um die eigene Achse dreht, das Schild der Mütze nach oben klappt und sich etwas gebückt nach oben schauend hinstellt. Jetzt mit höherer Stimme ...
    • Talkshow: Drei Personen behaupten ein und dieselbe wahre biblische Persönlichkeit zu sein. Der Talkmaster stellt dazu Fragen. Wer war die echte biblische Persönlichkeit? Das Publikum entscheidet.
    • Talkshow: Beteiligte einer biblischen Geschichte streiten sich um einen Vorfall. Sie berichten aus ihrer Sicht. (Z. B.: Darf Jesus bei einem Zöllner einkehren?)
    • Publikum integrieren: Publikum muss Stellung für oder gegen etwas beziehen, Publikum muss Geräusche machen (Sturm), ...
    • Wachsfigurenkabinett: Zwei Kinder gehen ins Wachsfigurenkabinett und kommen mit einzelnen Wachsfiguren (bibl. Personen) ins Gespräch. Diese lösen sich dabei von ihrer Starre und berichten von Früher!



Lesend erzählen

Diese Erzählart sollte nicht zu oft eingesetzt werden!!!
  • Geschichte in Briefform erzählen oder vorlesen.
  • Geschichte in Tagebuchform erzählen oder vorlesen.
      Auch Lesen will geübt sein!
      5 Schritte einen Lesetext lebendig zu lesen. Die einzelnen Schritte bauen jeweils auf den Vorhergehenden auf.
      1. Vertraut werden mit dem Text: 1.x lesen
      2. Ich lese den Text (laut!) und baue bewusst Pausen ein!
      3. Ich lese vor und schaue dabei immer wieder bewusst auf!
        (Könnte ich jetzt einem Kind in die Augen schauen ohne sofort draus zu kommen?)
      4. Ich lese und betone nun vor allem die direkte Rede im Text und alles, was mit Gefühlen zu tun hat.
      5. Ich lese betont und beginne gleichzeitig auch Mimik und Gestik einzubauen!


Die Kinder beteiligen

Als besonderes Highlight kann es auch unser Ziel sein, die Kinder in die Geschichte mit einzubinden und möglichst viele Sinne anzusprechen.
Um biblische Inhalte kreativ vermittelt zu werden, wollen folgende Dinge bedacht werden:
    • Ich muss mir darüber klar werden, was ich weitergeben will (Zielgedanke!)
    • Es gibt verschiedene Lernstile, bzw. Memoriereffekte
      • hören
      • sehen
      • tun
    • Faustregel: Sprich möglichst viele Sinne an.
      Überlege dir aber, wem und was dienen diese Elemente.
      Es geht vor allem darum, den Zielgedanken einer Geschichte einzuprägen.
      Dazu gehören Klangeffekte (auch vom Publikum), Requisiten (und wenn es nur ein Karton ist), Bilder, eine Tafel für eine Kunstattacke u. s. w.
    • Es gibt Untersuchungen dazu, an wie viel sich ein Zuhörer, ein Zuschauer oder einer, der die ganze Sache miterlebt hat, nach einer gewissen Zeit noch erinnern kann. Prüfe dich doch einmal selber ...

      Von dem, was ein Mensch hört, behält er etwa nur 20%, von dem, was er sieht nicht einmal 30 %, aber von dem, was er aktiv (mit-)erlebt, etwa 80%!

      Ich kann natürlich nicht alles mit den Kids erleben. Aber ich kann ihre Erlebnisse einarbeiten. Dazu aber muss ich diese Erlebnisse auch kennen.

Daraus kann man eine Faustregel ableiten: Je mehr Sinne angesprochen werden, um so mehr kann man sich merken.
Denk' also nicht nur an das Hören, sondern auch an das Sehen, Schmecken, Riechen und Erleben!

  • Geschichte singend erzählen, da es viele Geschichten in Form eines Liedes gibt (z.B. 10 Aussätzige, Abraham); die Kinder können dann beim Refrain mitsingen.
  • Geschichte erzählen - dabei Geräusche miteinander nachahmen (schnarchen, etc.).
  • Vielleicht gibt es typische Sätze in der Geschichte oder Bewegungen oder Geräusche, die die Kinder gestalten können, z.B. bei der Sturmstillung, Wind, Regen und Sturm akustisch darstellen: blasen, Hände reiben, Hände auf Schenkel schlagen, ...
  • Klangeffekte, z.B. Sturmstillung: Wind, Regen und Sturm akustisch darstellen: blasen, Hände reiben, Hände auf Schenkel schlagen, ...
  • Chorisches Erzählen: Wenn bestimmte Sätze immer wieder vorkommen, kann man sie gemeinsam mit den Kindern sprechen.
    Wenn eine Volksmasse auftritt und etwas ruft, können auch hier die Kinder eingebunden werden. Es ist jedoch zu überlegen, ob man Kinder Sätze wie "Kreuzige ihn!" rufen lässt.
  • Rollenspiel; evtl. einzelne oder das ganze Publikum miteinbeziehen.
  • Die Kinder dürfen etwas zur laufenden Erzählung bei-tragen.
      Vorteil: Die Kinder warten gespannt, bis sie etwas beitragen können und haben auch was für's Auge...
    • Jedes Kind erhält einen Gegenstand, der irgendwann in der Erzählung vorkommt. Ist dies der Fall, soll das Kind den Gegenstand auf den Tisch legen.
    • Jedes Kind erhält einen Smily mit unterschiedlichen Gefühlsausdrücken. Im Verlauf der Geschichte gibt es immer wieder Pausen, in denen die entsprechenden Smilys gezeigt werden können.
      Der verlorene Sohn ist hierfür zu empfehlen.
  • Erzählen mit einem Würfel- bzw. Brettspiel; entweder liest man den Kindern - wenn sie auf die Aktionsfelder kommen - stückchenweise die Geschichte vor oder man macht ein lebendiges Brettspiel, bei dem die Kinder auf den Erlebnisfeldern irgendeine Aufgabe - passend zur Geschichte - erfüllen müssen.

  • Bei bekannten Geschichten bietet es sich bei den Ältesten im Kindergottesdienst an, einen Lückentext der Geschichte jedem einzelnen Kind vorzulegen oder einen Bibeltext zu zerschneiden, sodass ihn die Kinder in die richtige Reihenfolge bringen müssen.
  • Mit den Ältesten kann man es durchaus auch einmal wagen, eine Bibelarbeit zu machen. Die Kinder lesen selbst versweise den Text und der/die MitarbeiterIn versucht manche Szenen durch Erzählen anschaulich zu machen.
    Bibelarbeiten kann man durch Vorträge halten oder durch Gespräche und Diskussionen oder eben in einem Zwischending, Hinführung durch einen kurzen Vortrag und dann im Gespräch miteinander. Je mehr das einzelne Kind beteiligt ist, desto mehr hat es selbst davon!

    • Die Ältesten interessieren sich weniger für Glaubensgrundsätze oder Fragen der Bibelauslegung. Vielmehr beschäftigt sie dafür die Frage was dieser Gott mit meinem Leben zu tun hat und was der von mir will.
    • Sie wollen die Begegnung mit dem lebendigen Gott.
    • Entsprechend wollen sie auch gelebten Glauben erleben und keine Vorträge über eine erstarrte Theologie und normatives Christsein hören.
    • Sie wollen die biblischen Texte selber verstehen können!
    • Die Kids wollen sehen, wie sich Glauben konkret auswirkt. Das Leben der Mitarbeiter wird ebenso wie das Leben der biblischen Personen zu einer Art Modell-Charakter auf die Fragen: Wie lebt man Glauben? Was hab ich davon?


Mit Figuren erzählen


  • Erzählen mit Erzählfiguren (z. B. Egli-Figuren). Diese Figuren sind im Grunde ganz schlicht. Man kann mit ihnen jedoch unwahrscheinlich gut Bewegungen, Körperhaltungen ausdrücken.
    Im Anschluss können die Kinder selbst versuchen, die Geschichte nachzustellen.
  • Erzählen mit Holzschnitz-Figuren (Arche Noah, Weihnachten,...)
  • Erzählen mit Spielfiguren (Mensch ärgere dich nicht) oder einfach mit Bauklötzchen.
  • Erzählen mit Playmobil-Männchen o.ä.
  • Erzählen mit einem Rillenbrett. Darin können Pappfiguren und Kulissen gut gestellt und verschoben werden und das noch auf verschiedenen Ebenen.
    Tutorial zum Erzählen mit einem Rillenbrett (mp4)
Bei all den Vorschlägen gilt:
    • Ich muss meine Geschichte im Vorfeld in Szenen einteilen.
    • Ich muss mir überlegen (und ausprobieren!!!), wie stelle ich meine Figuren auf, welche Körperhaltung gebe ich ihnen.
    • Ich muss mir überlegen: Wann stelle ich meine Figuren auf? Erzähle ich bewusst weiter, während ich meine Figuren plaziere, umstelle, eine neue Haltung gebe oder mache ich bei einem Szenenwechsel eine bewusste Pause?
    • Im Anschluss können die Kinder die Geschichte mit den Figuren selbst noch einmal nachstellen!

Mit "Puppen" erzählen

Kinder jeden Alters sind fixiert auf Stofftiere/Handpuppen; warum nicht ein Stofftier/Handpuppe in der Kinderkirche einführen, dem die Kinder jeden Sonntag auch alles erzählen können?
  • Welche Art von Puppen eignen sich?

    • Menschenähnliche Handpuppen - sie sind ebenbürtiger Gesprächspartner, evtl. mit leichtem Gefälle: Erwachsener - Kind.
      Die Puppe kann dann die Fragen der Kinder stellen oder Probleme der Kinder ansprechen, die die Kinder selbst nicht wagen würden, zu nennen.
    • Tierpuppen - sie können besonders das Unverständnis über so manche menschliche Handlung zum Ausdruck bringen.
    • Bei älteren Kinder kann durchaus auch mal eine "Monster"-Puppe angebracht sein.
    • Auch Fingerpuppen können untereinander ins Gespräch kommen, evtl. sogar eine ganze Geschichte wiedergeben.
    • Auch Marionetten können sich für den Kindergottesdienst eignen.
    • Solche Puppen können z. T. auch selbst hergestellt werden, z. B. aus Stoff, Filz, Klopapierrollen oder Kochlöffeln.
      Vgl. Tier-Handpuppen.
    • Hexen, Kasperle u. s. w. gehören in einen anderen Kontext und sollten nicht mit dem Kindergottesdienst vermischt werden.

  • Welche Gefahren bringen Puppen mit sich?

    • Immer wieder habe ich erlebt, dass Kinder an der Puppe herum zupfen wollen, sie stoßen u. s. w.
      Deshalb ist es wichtig, in gebührendem Abstand zu den Kindern zu spielen. Eine Distanz muss gewahrt bleiben.
      Wollen die Kinder dennoch einmal streicheln, kann man den Versuch starten. Sobald die Kinder aber "agressiv" reagieren, will sich die Puppe (!) zurückziehen, weil sie das nicht mag!
    • Sponti-Aktionen durch ungeübte Hände gehen meist in die Hosen! (Auch das Puppenspielen will geübt sein!)

  • Auf was muss bei Puppen geachtet werden?

    • Die Puppen müssen zu den Kindern schauen!
      Meist geschieht das, wenn die Puppe etwa nach vorne gebeugt ist!
      Oft wird der Kopf falsch gehalten, sodass die Puppen eher an die Decke schauen! (Proben! Andere um Rückmeldung bitten!)
      Geht es darum, dass die Puppe mit mir selbst im Gespräch ist, dann schaut mich die Puppe kurz an, wenn sie dran ist um dann sofort wieder ins Publikum zu schauen!

    • Wer mit Puppen spielt, muss selbst auf die Puppen schauen, wenn die Puppen reden.
      Wenn ich mit jemand rede, dann schau ich doch auch ihn an und nicht weg von ihm/ihr.
      Sobald ich die Kinder anschaue, schweifen die Kinderaugen ebenfalls von der Puppe ab - hin zu mir!

    • Puppen brauchen eine Identität/Vorlieben!
      • Am Besten spielt mit einer Puppe immer nur ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin.
      • Alternativ kann der Puppe ein Charakterbrief ausgestellt werden, an den sich jeder Spieler halten muss!
        Dazu gehört das Umfeld der Puppe (ausgedachte Geschwister, Herkunft, Alter), aber auch Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen, ...
        Lucy ist ein ungezogenes Mädchen, das alles tut, was man eigentlich nicht tun darf (ihr Charakter ist aber so überzogen, dass für die Kinder klar ist: Das macht man nicht!): Sie pobelt in der Nase, ist frech und vorlaut ...
        Stevy dagegen ist sehr gezogen und an allem interessiert, stellt deshalb Fragen und man kann sehr gut Gespräche mit ihm führen ...
        Lara dagegen ist sehr schüchtern, traut sich kaum offen vor den Kindern etwas zu sagen ...

    • Der Puppe eine Stimme verleihen!
      • z.B. eine kaum verständliche Stimme.
      • eine Puppe kann auch so schüchtern sein, dass sie alles ihrem Gesprächspartner nur ins Ohr flüstert. Der wiederholt dann das angeblich Gesagte und beantwortet es.
      • Witzig ist es, wenn die Puppe ständig Silben verdreht - wohl dem, der das kann!
      • Die Puppe ist das Gegenteil von mir!
        Spreche ich langsam, spricht sie schnell - oder umgekehrt!
        Spreche ich Dialekt, spricht sie Hochdeutsch - oder umgekehrt!
        Spreche ich tief, spricht sie in hoher Stimmlage - oder umgekehrt!
      • Bauchreden - wer kann, sollte natürlich das tun! Aber die Führung einer Puppe und der Inhalt der Dialoge ist weitaus wichtiger als aus dem Bauch heraus zu reden.

    • Die Puppe sollte grundsätzlich positive Werte vertreten!
      Wenn die Puppe sagen würde, "Kindergottesdienst ist langweilig", würde dies wahrscheinlich mehr haften bleiben, als alles, was dagegen gesagt würde.
      Deshalb sollten auch keine Vulgärausdrücke benutzt werden.
    • Keine Witze auf Kosten der Kinder! Solche Witze - gerade auch über die Puppe - können sehr tief verletzen!

  • Welche Chancen bieten Puppen?

    • Puppen können Fragen stellen, die Kinder bewegen, sich selbst aber nie getrauen würden, solche Fragen zu stellen.
    • Mitarbeiter können ein Verhalten von Kindern "kritisieren" ohne sie dabei bloßzusellen: P: Sag, mal, darf man bei euch im Gebet Quatsch machen? M: Natürlich nicht! Da reden wir doch mit Gott...
    • Puppen können die Alltagswelt der Kinder aufgreifen und die biblischen Geschichten in die Gegenwart übertragen.
    • Puppen bieten Abwechslung! Und Abwechslung bringt Spannung herein! Spannung aber steigert die Konzentration!
    • Puppen ermöglichen Humor.
      Zuschauer können so über ihre eigenen Schwächen vielleicht auch einmal lachen. Puppen können menschliche Schwächen überziehen!

  • Tipps zur Vorbereitung eines Textes

    • Suche nach einem Erlebnis, das für deine Zuhörer nachvollziehbar ist. (Nimm für Schüler kein Erlebnis aus dem Kindergarten oder umgekehrt!)
      Es eignen sich Erlebnisse aus Familie, Spielplatz, Freundschaft, der eigenen Gruppe, ...
    • Die Puppe ist gerne in der Position des Schwächeren! Sie bekommt von ihrem Gegenüber Tipps und Hilfen, wie sie mit einem Problem, einer Angst, ... umgehen kann.
    • Die biblische Geschichte antwortet sozusagen auf das Problem der Puppe: Da fällt mir eine Geschichte ein, da wusste auch einer nicht mehr, wie es weitergehen sollte... Echt? Was hat der dann gemacht? ... Er hat ...
    • Am Schluss den Sack zubinden!
      Was genau sollen die Kinder jetzt mitnehmen/anhand der Geschichte lernen?

  • Tipps zur Aufführung

    • Verschiedene Spielarten:
      • Puppen stehen im Gespräch mit ihrem Spieler
      • Puppen unterhalten sich untereinander
      • Puppe sagt dem Spieler alles ins Ohr (man muss die Stimme nicht verstellen)
      • Mit oder ohne Theaterkulisse, hinter der man sich verstecken kann (wie beim Kasperletheater)
      • Entsprechend können Texte entweder verborgen abgelesen werden oder müssen eher spontan und frei gesprochen werden.

    • Haltung:
      • Blick ins Publikum (nach vorne gebeugt)
      • Puppe schaut nur bei Gesprächsbeginn zum Gesprächspartner, dann aber ins Publikum!
      • Selbst immer die Puppe anschauen, wenn die Puppe etwas sagt.
      • Ein Kleintier nimmt man am besten auf den Arm, indem man die Arme verschränkt (wie ein kleines Häschen, das man gerade aus dem Stall geholt hat)
      • Achte auf die Bewegung des Mundes der Puppe. Er darf sich nur bewegen, wenn die Puppe "dran ist". Nur so entsteht die Illusion. - Das braucht vielleicht ein bisschen Übung im Vorfeld.

    • Die Puppe braucht ein Zuhause!
      Das Holen und "Aufräumen" kann/muss zelebriert werden. Wer eine Puppe nach Gebrauch in die Ecke schmeißt, nimmt ihr die Würde und die Echtheit!
      Die Puppe braucht deshalb ein Zuhause, ein Koffer oder ein Katzenkorb, in den sich die Puppe zurückziehen kann und von den Kindern auch nicht gestört wird.

    • Dialoge:
      • Keine Witze auf Kosten anderer!
      • Positive Werte!
      • Ausgehend von der Lebenswelt der Kinder!
      • Hineinsprechen in die Lebenswelt der Kinder! Antwort auf die Frage: Was soll ich tun!

    • Üben, üben, üben!!!

Und jetzt viel Spaß und gute Ideen beim nächsten Einsatz einer Puppe!


Für das Auge erzählen

  • Aufhänger für eine Erzählung ist ein Gegenstand aus der Geschichte, auf den man immer wieder Bezug nehmen kann (Tonkrug, Silbermünze, Schriftrolle, Schlafmatte, Samenkörner, etc.). Aber Vorsicht! Tragen die Gegenstände zur Vertiefung der biblischen Botschaft bei oder wirken sie eher hinderlich? Gibt es zu der gleichen Geschichte vielleicht einen viel besseren Gegenstand, der die Kernaussage des Textes viel besser unterstützt?
  • Der Erzählkoffer: Ich erzähle meine Geschichte an Hand verschiedener Symbole zu den einzelnen Bildern/Szenen: Ein Tuch, ein Säckchen Geld, ... Immer wieder grabe ich etwas Neues aus meinem Koffer heraus. Die Spannung ist immer: Was mag in diesem Koffer sein? Was kommt noch? (Eignet sich gerade auch für den Kindern bekannte Geschichten, denn was in dem Koffer ist, wissen sie noch nicht ...
  • Mit Symbolen arbeiten nach dem Motto: Jedes Mal, wenn wir x sehen, denken wir an y, z.B. die Namen der Jünger: Eine Levis-Jeans erinnert an Levi, ein Fischernetz an Petrus u. s. w.
  • Mit Tüchern erzählen. Unterschiedliche bunte Tücher (mit Farbsymbolik arbeiten!) und Symbol-Gegenstände aus der Geschichte werden in die Mitte gelegt (Kett-Methode).
  • Kunstattacke: Einzelne Symbole oder Gegenstände einer Geschichte auf eine große Tafel malen, z.B. Josua und Kaleb: Mit einfachen Strichen 2 (Strich-)Männchen malen, ein Zelt, Trauben, Wüste, ...
  • Erzählen mit einem Rillenbrett.
    Tutorial zum Erzählen mit einem Rillenbrett (mp4)
  • Erzählen und dabei ein Bilderbuch zeigen; ganz toll ist es natürlich, wenn man als HelferIn selber ein Bilderbuch anfertigt mit 3 - 4 Szenenbildern zur Geschichte; hierbei kann man verschiedene Techniken verwenden (z. B. Rubbeltechnik, Stoffreste verwenden oder Wachs tropfen lassen), zu aufwendig für eine Erzählung halte ich, wenn man die Kinder selber ein Bilderbuch anfertigen lässt.
  • Verdeutliche deine Erzählung mit Flanellbildern oder Folien auf dem Tageslichprojektor.
  • Schattenrissbilder: Reiße einfach Figuren und Gegenstände aus etwas dickerem Papier...
  • Schaschlikspieß-Figuren: Schneide aus dickerem Papier Figuren aus, befestige daran ein Schaschlikspieß und spiele mit diesen Figuren. Alternativ kannst du das ganze auch auf dem Tageslichtprojektor spielen.
  • Wie wär's mit einem Stehkino?
  • Gibt es einen Comic zur Geschichte?
  • Erzähle mit Dias (evtl. auch selber ein paar Dias zur Geschichte malen).
  • Weggeschichten kann man mit einer Landkarte erzählen.
  • Super ist es, ein Memory anzufertigen und mit dem einen Teil der Bilder die Geschichte zu erzählen und anschließend Memory zu spielen.
  • Und welche Bilder eignen sich?
    • Je jünger die Kinder sind, desto einfacher muss das Bild sein.
      Einfache Formen, wenig Details, die Hauptsache muss da sein.


Noch etwas für das Ohr...

  • Kassette anhören.
  • Mit Kindern ein Hörspiel gestalten:

Was gilt es bei der Hörspielproduktion zu beachten?
    • Ich muss mir im Vorfeld über mein Konzept, meiner Intention, über die Kernaussage im Klaren sein.
    • Am Anfang müssen die Hörer neugierig gemacht werden. Am Anfang muss eine Spannung erzeugt werden. (Erst im weiteren Verlauf können dann die weniger spannenden Hintergrundinformationen eingeflochten werden. Jetzt läuft alles auf ein ganz bestimmtes Ziel zu. Der Spannungsbogen steigt immer mehr an. Ist das Ziel erreicht, der Höhepunkt überschritten, sollte man schnell zum Ende kommen.)
    • Kann ich dem Ganzen eine Rahmenhandlung geben?
    • Im Hörspiel gilt es Charaktere darzustellen, die v.a. stimmlich gut voneinander zu unterscheiden sind.
    • Gerade beim Hörspiel ist auch die Betonung sehr wichtig!
    • Damit die Zuhörer folgen können, sollten max. 4 Personen pro Szene beteiligt sein.
    • Grundsätzlich gilt auch wie beim Erzählen: Keine zu langen Monologe! Es entsteht mehr Leben, wenn längere Passagen durch Zwischenfragen und -bemerkungen aufgelockert werden.
    • Ist die Ausdrucksweise kurz, treffend, kindgerecht?
    • Ist der Text überhaupt sprechbar? Guter Schreibstil ist noch lange kein guter Sprechstil! Das Verb gehört in den vorderen Satzteil, damit die Hörer wissen, um was es geht und nicht den Faden verloren haben, bis endlich das Verb am Ende kommt!
    • Keine Schachtelsätze!
    • Wichtiges im Dialog besonders betonen durch Nachfragen und Wiederholen.
    • Ein Hörspiel sollte durch Musik und Geräusche aufgelockert werden. Dabei kann auch eine besondere Spannung oder Atmosphäre zum Ausdruck kommen.
    • Ideen für Geräuschimitationen:
      • Regen: Bei einer großen Masse an Kindern kann man die Kinder die Hände reiben lassen. Wird der Regen stärker, sollen sie auf die Schenkel schlagen.
        Alternativ kann man eine Hand voll getrocknete Erbsen in einem Sieb hin und her rollen. Soll der Regen schwächer sein, kann man Sand auf ein Papier rieseln lassen.
      • Donner: Direkt und kräftig in ein Mikro blasen.
      • Gewitter: Größere Blechplatten schütteln.
      • Uferwellen: Mit den Händen in einer Wasserschüssel plantschen.
    • Allgemeine Regeln am Schluss:
      • Bring viel Zeit zum Experimentieren mit.
      • Denke daran, dass es allen Beteiligten Spaß machen sollte.
      • Sei mit der Technik vertraut!
      • Prüfe nach den einzelnen Szenen, ob die Ergebnnisse zufriedenstellend sind oder ob eine einzelne Szene noch einmal wiederholt werden muss.
      • Es motiviert, wenn man für das Ergebnis auch ein Publikum hat!


Zum Schluss...

Da es so viele Möglichkeiten gibt, kann man die Geschichten in immer wieder anderen Formen erzählen und dadurch auch die Geschichten interessant gestalten, die die Kinder schon "auswendig" kennen.
Natürlich sind viele dieser Vorschläge sehr aufwendig, und man muss rechtzeitig mit der Vorbereitung beginnen, aber die Kinder werden einen mit ungeteilter Aufmerksamkeit belohnen!!!



Die Vorbereitung
Vor dem Erzählen
Allgemeine Regeln beim Erzählen
Erzähltechniken
Alternative Themenreihen

Alternative Themenreihen

Immer wieder kommt es vor, dass man persönlich aus den verschiedensten Gründen mit der vorgegebenen Erzählreihe nicht so viel anfangen kann. Dann gibt es u.a. folgende Alternativen:
  • Geschichten zu biblischen Persönlichkeiten über mehrere Sonntage: Mose, David, Daniel u. s. w.
  • Geschichten zu biblischen Begriffen: Erlösung, Glaube, ...
  • Lebensbilder von Glaubenszeugen.
  • Themen aufgreifen, die die Kinder gerade beschäftigen, aus Schule, etc.
Diese Themen sollten aber mit dem "Plan für den Kindergottesdienst" verglichen werden, um Überschneidungen zu vermeiden!

Grundsätzlich gilt es auch, diese Alternativen mit dem übrigen Helferteam abzusprechen.

In unserer Kinderkirche hat sich gezeigt, dass die Kinder sich in einer größeren Themenreihe mit der Hauptfigur einer Geschichte (wie David, Daniel, ...) identifizieren und diese Geschichten richtig miterleben. Gerade auch die Jüngsten im Kindergottesdienst beginnen nun, mit einzelnen biblischen Personen etwas "anzufangen".
Verwirrung entsteht dagegen gerne dann, wenn jeden Sonntag von anderen Personen aus unterschiedlichen Zeitepochen erzählt wird.



Zu dem berühmten Satz: Kenn' ich schon...

    Achtung! Immer wieder wird dem Erzähler die Motivation genommen, wenn die Kinder dazwischen rufen: "Kenn' ich schon!" Jetzt erst recht nicht aufgeben!

    Im Hintergrund dieser Aussage könnte nämlich stehen: "Diese Geschichte hab ich irgendwann schon einmal gehört und sie hat mir schon damals nichts gesagt!"
    Deshalb ist es auch so wichtig, immer wieder nach der Relevanz einer Geschichte für sich selbst und für die Kinder zu fragen und in die Erzählung einzubauen. (Man denke nur daran, wie oft Kinder eine ihnen schon bekannte Kassette hören können!)
    Ein anderer Grund könnte aber auch sein, dass ein Kind einfach ein wenig mit seinem Wissen angeben möchte.

    Mögliche Reaktionen:
    1. Das freut mich. Nicht wahr, die Geschichte ist schön. Du erlaubst sicher, dass ich sie jetzt noch einmal erzähle.
    2. Nicht wahr, du magst die Geschichte auch. Ich freue mich, dass ich sie heute erzählen darf. Du freust dich sicher auch, wenn du sie jetzt noch einmal hören kannst...
    3. Das habe ich mir gedacht! Aber ich denke, ich habe noch ein paar Dinge in meiner Geschichte, die du nicht kennst. (Solche Dinge sollte es natürlich dann auch geben!)
    4. Streng dich jetzt besonders an, die eben gelernten Regeln zu beachten, damit das Kind am Ende sagt: Erzählst du mir diese Geschichte noch einmal?
    Noch einmal: Achte auf die Relevanz! An welchem Punkt bekommt die Geschichte eine Beziehung zu den Kindern?





Die Vorbereitung
Vor dem Erzählen
Allgemeine Regeln beim Erzählen
Eigene Ergriffenheit
Man erzählt nicht nur mit dem Mund
Spannung erzeugen
Relevanz für die Kinder
Texttreue und Ausschmückungen, Unbekanntes erklären
Grundregeln
Der Erzählakt
Erzählen speziell bei den Minis
Erzählen lernen - wie macht man das?
Erzähltechniken
Die "einfache" Erzählung
Spielen und erzählen
Tipps und Tricks für Schauspieler im Kindergottesdienst
Lesend erzählen
Die Kinder beteiligen
Mit Figuren erzählen
Mit Puppen erzählen
Für das Auge erzählen
Noch etwas für das Ohr ...
Zum Schluss...
Alternative Themenreihen
Zu dem berühmten Satz: Kenn' ich schon...


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Die letzte Änderung fand am 10.08.2016 statt.